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KR 10-2 Was ist wirklich - Welt als Schöfpung

6. Rück- und Ausblick

Das Thema „Was ist Wirklich?“ hat uns durch ganz verschiedene Themen geführt:

  • Wundersame Welt: Die Wunder der Welt sehen können
  • Die Grenze der Wissenschaft: Theorien, die nicht alles erklären können
  • Schöpfungserzählungen: Religionen erklären anders…
  • Die Frage nach dem „Bösen“ in der Schöpfung: Wenn Gott die Welt erschaffen hat – warum existiert „das Böse“ und was ist das überhaupt?
  • Wissenschaft und Religion im Streit? Der Kreationismus

Die Wissenschaft hat ja tatsächlich viele religiöse Annahmen verdrängt, das kann man so sagen:

  • Die Urknalltheorie schließt aus, dass die Welt wirklich in 7 Tagen „fertig“ war.
  • Die Evolutionstheorie schließt aus, dass Menschen und Tiere in ihrer heutigen Gestalt nebeneinander gestellt wurden.
  • Frage nach dem Mittelpunkt: Lange Zeit galt es, dass die Erde als Gottes Schöpfung der Mittelpunkt des Universums sei, dann stellte man fest, dass sich unser Planet um die Sonne dreht und nicht umgekehrt. Und dann, schließlich, stellte man fest, dass es angesichts der vielen Sonnensysteme gar kein Zentrum des Universums geben kann.

Und nun bist du noch mal ganz persönlich gefragt: Wenn man so mit der Forschung mitgeht, stellt es den eigenen religiösen Glauben an Gott und Schöpfung ganz sicher auf die Probe.

Aufgabe 1: Überschrift: "Rück- und Ausblick". Was bleibt für dich als religiöser, christlicher Glaube übrig, wenn man die Wissenschaft nicht ganz verdrängt (wie es die Kreationisten tun)? Was bleibt im Kern in Deinem Glauben erhalten?
black and white people bar men
KR 10-2 Was ist wirklich - Welt als Schöfpung

5. Wissenschaft und Religion im Streit? Der Kreationismus

Die Schöpfungsgeschichten der Religionen auf der einen Seite, die wissenschaftlichen Theorien auf der anderen Seite…

Manche halten diesen Zwiespalt gut aus, manche empfinden daran ein Problem und fühlen sich herausgefordert, ein Entscheidung zu treffen.

Zum Einstieg lassen wir man den Naturwissenschaftler und Philosophen Harald Lesch sprechen:

Aufgabe 1: Schreibe die Überschrift "Wissenschaft und Religion im Streit?" in dein Heft.

Denken wir das mal genauer durch:

1. Eine vermittelnde Haltung – Wissenschaft und Religion unterscheiden und ergänzen sich

Bislang haben wir es immer so formuliert:

Wenn wir Menschen nach den Gründen für das Leben und für die Dinge suchen – und das tun die meisten von uns irgendwann einmal – finden wir in den Wissenschaften sehr gute Antworten: Die Lebensformen und Lebensräume haben sich entwickelt (Evolution = Entwicklung) aus einfacheren Strukturen hin zu komplexen Formen; vom Einzeller zum Säugetier. Die Frage nach dem „Wie“ scheint ganz gut beantwortbar.

Aber die Wissenschaften liefern nicht die Antwort auf das „Warum“ oder auf die Frage nach der Intelligenz, die Zellen und Informationen speichert und weiterentwickelt und Bewusstsein hervorbringt. Die Frage nach dem „Warum“ ist wissenschaftlich (noch) nicht zu klären.

Hier kommen die Schöpfungserzählungen der Religionen ins Spiel: Unsere jüdisch-christliche Schöpfungsgeschichte stellt als Ursache der Schöpfung „Gott“ und dessen Liebe zum Leben in den Mittelpunkt. Dazu sind wunderschöne Erzähltexte entstanden, die wir nicht als wissenschaftliche Texte lesen. Sie enthalten Glaubensinhalte, keine Wissensinhalte…

„Gott ist der unbewegte Beweger“

Thomas von Aquin in „5 Wege der Gotteserkenntnis“, 1224-1274)
Aufgabe 2: Fasse die oben beschriebene "vermittelnde Haltung" kurz zusammen.

2. Die Schöpfungsgeschichte als Schöpfungsbericht – der Kreationismus

Was aber nun, wenn religiöse Menschen beginnen, die Bibel wortwörtlich zu verstehen? Was ist, wenn man die Wissenschaften als unwahr abtut und die alten religiösen Texte als wortwörtliche Wahrheit begreift?

Am Beispiel der Schüpfungsgeschichte kann man das sehen. Dafür gibt es sogar ein Wort: „Creationismus“ (Creation = Erschaffung, Evolution = Entwicklung). Schaue dir wenigstens eines der beiden Videos an.

Aufgabe 3: Erkläre mit Hilfe der Videos "Kreationismus". Überschrift "Kreationismus". Stelle dar, wie Einfluss auf den schulischen Unterricht genommen werden soll.
Aufgabe 4: Deine Meinung ist gefragt. Sollten die Kreationisten Einfluss auf den schulischen Unterricht haben? Ihr habt in den Videos gesehen, dass das versucht wird.

3. Die Religion als „Gesetz“ – der Fundamentalismus

Und manche Menschen gehen noch weiter: Das Fundament des Lebens soll die religiöse Schrift und Kultur sein – Fundamentalisten.

Aufgabe 5: Bringe die Aussagen des obigen Films in einer Mindmap zusammen. Überschrift "Fundamentalismus".

Manche gehen – oft gewaltsam – darüber hinaus. Ihr Ziel: Der Staat soll religiös geführt sein. Die aktuell bekannteste fundamentalistische Gruppe sind die Islamisten; von ihren Kämpfen hast du bestimmt schon gehört.

Viele Fundamentalisten bleiben mit dieser „Wahrheit“ bei sich – sie gründen ihr Leben auf ihre Religion und auf ein wortwörtliches Verständnis der Schriften. Vielleicht hast du schon mal von den Amish-People gehört?

Schau dir wenigstens eines der beiden Videos an:

islamistischer Terror
die Amishen…
Aufgabe 6: Überlege: Wo ist für dich die Grenze zwischen "streng gläubig" und "fundamentalistisch"? Was würdest du nicht mehr tolerieren?
skull
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4. Die Frage nach dem „Bösen“ in der Schöpfung

Wir haben uns nun das Wunderwerk Kosmos und Planet Erde bestaunt und zwei der bekanntesten Theorien (Urknall und Evolution) zur Kenntnis genommen. Dann haben wir einen Blick in die Schöpfungsmythen verschiedener Kulturen/Religionen geworfen.

Alle Mythen nennen einen Gott (oder mehrere), der die Erde und das Leben darauf erschaffen hätten. Jetzt stellt sich natürlich die Frage: Warum ist das Leben auf der Erde nicht so wunderbar, wie wir es uns vielleicht wünschen? Warum müssen wir arbeiten, werden wir krank, leiden und sterben? Warum die Kriege und Naturkatastrophen? Hat Gott das miterschaffen?

Aufgabe 1: Schreibe die Überschrift "Die Frage nach dem "Bösen" in der Schöfpung in dein Heft.
Aufgabe 2: Lege folgende Tabelle mit den zwei Aussagen "Wir leben im Paradies" und "Wir leben definitiv nicht im Paradies" in deinem Heft an und finde Argumente.
„Wir leben im Paradies!“„Wir leben nicht im Paradies“

1. vom Guten zum Bösen – Bibelstellen

a) paradiesische Schöpfung – Genesis 1

Die erste Schöpfungsgeschichte kennst du schon, schau noch mal hier:

Die Hauptaussagen könnten sein:

  • Gott hat die Erde und das Leben geschaffen, weil er es wollte und das Leben liebt. („Er sah, dass es gut war.“)
  • Die Erde ist unglaublich komplex, die Welt und das Leben sind Ausdruck einer göttlichen Ordnung. Gott hat die Welt und das Leben geordnet.
  • Die Menschen sind ein besonderer Teil der Schöpfung – sie sind ein „Ebenbild“ Gottes und tragen eine große Verantwortung für die Schöpfung.
  • Mann und Frau gehören gleichberecht zusammen – nur zusammen sind sie Gottes Ebenbild.

b) der Fall aus dem Paradies

Direkt nach den Schöfpungsberichten, es gibt zwei davon, folgt diese Geschichte, die eine Idee liefert, warum das Leben der Menschen nicht so paradiesisch ist, wie es sein könnte:

1 Die Schlange war schlauer als alle Tiere des Feldes, die Gott, der HERR, gemacht hatte. Sie sagte zu der Frau: Hat Gott wirklich gesagt: Ihr dürft von keinem Baum des Gartens essen? [1] 2 Die Frau entgegnete der Schlange: Von den Früchten der Bäume im Garten dürfen wir essen; 3 nur von den Früchten des Baumes, der in der Mitte des Gartens steht, hat Gott gesagt: Davon dürft ihr nicht essen und daran dürft ihr nicht rühren, sonst werdet ihr sterben. 4 Darauf sagte die Schlange zur Frau: Nein, ihr werdet nicht sterben. 5 Gott weiß vielmehr: Sobald ihr davon esst, gehen euch die Augen auf; ihr werdet wie Gott und erkennt Gut und Böse. 6 Da sah die Frau, dass es köstlich wäre, von dem Baum zu essen, dass der Baum eine Augenweide war und begehrenswert war, um klug zu werden. Sie nahm von seinen Früchten und aß; sie gab auch ihrem Mann, der bei ihr war, und auch er aß. 7 Da gingen beiden die Augen auf und sie erkannten, dass sie nackt waren. Sie hefteten Feigenblätter zusammen und machten sich einen Schurz. 8 Als sie an den Schritten hörten, dass sich Gott, der HERR, beim Tagwind im Garten erging, versteckten sich der Mensch und seine Frau vor Gott, dem HERRN, inmitten der Bäume des Gartens. 9 Aber Gott, der HERR, rief nach dem Menschen und sprach zu ihm: Wo bist du? 10 Er antwortete: Ich habe deine Schritte gehört im Garten; da geriet ich in Furcht, weil ich nackt bin, und versteckte mich. 11 Darauf fragte er: Wer hat dir gesagt, dass du nackt bist? Hast du von dem Baum gegessen, von dem ich dir geboten habe, davon nicht zu essen? 12 Der Mensch antwortete: Die Frau, die du mir beigesellt hast, sie hat mir von dem Baum gegeben. So habe ich gegessen. 13 Gott, der HERR, sprach zu der Frau: Was hast du getan? Die Frau antwortete: Die Schlange hat mich verführt. So habe ich gegessen. 14 Da sprach Gott, der HERR, zur Schlange: Weil du das getan hast, bist du verflucht unter allem Vieh und allen Tieren des Feldes. Auf dem Bauch wirst du kriechen und Staub fressen alle Tage deines Lebens. 15 Und Feindschaft setze ich zwischen dir und der Frau, zwischen deinem Nachkommen und ihrem Nachkommen. Er trifft dich am Kopf und du triffst ihn an der Ferse. 16 Zur Frau sprach er: Viel Mühsal bereite ich dir und häufig wirst du schwanger werden. Unter Schmerzen gebierst du Kinder. Nach deinem Mann hast du Verlangen und er wird über dich herrschen. 17 Zum Menschen sprach er: Weil du auf die Stimme deiner Frau gehört und von dem Baum gegessen hast, von dem ich dir geboten hatte, davon nicht zu essen, ist der Erdboden deinetwegen verflucht. Unter Mühsal wirst du von ihm essen alle Tage deines Lebens. 18 Dornen und Disteln lässt er dir wachsen und die Pflanzen des Feldes wirst du essen. 19 Im Schweiße deines Angesichts wirst du dein Brot essen, bis du zum Erdboden zurückkehrst; denn von ihm bist du genommen, Staub bist du und zum Staub kehrst du zurück. 20 Der Mensch gab seiner Frau den Namen Eva, Leben, denn sie wurde die Mutter aller Lebendigen. 21 Gott, der HERR, machte dem Menschen und seiner Frau Gewänder von Fell und bekleidete sie damit. 22 Dann sprach Gott, der HERR: Siehe, der Mensch ist wie einer von uns geworden, dass er Gut und Böse erkennt. Aber jetzt soll er nicht seine Hand ausstrecken, um auch noch vom Baum des Lebens zu nehmen, davon zu essen und ewig zu leben. 23 Da schickte Gott, der HERR, ihn aus dem Garten Eden weg, damit er den Erdboden bearbeite, von dem er genommen war. 24 Er vertrieb den Menschen und ließ östlich vom Garten Eden die Kerubim wohnen und das lodernde Flammenschwert, damit sie den Weg zum Baum des Lebens bewachten. (1 Mose, 3)

Aufgabe 3: Beantworte folgende Fragen, Überschrift: "Der Sündenfall"
  1. Welches Tier verführte Adam und Eva dazu, den verbotenen Apfel zu essen? Womit lockte es, was würde geschehen?
  2. Was sind die „Strafen“ oder die Konsequenzen, die über die Menschen ausgesprochen werden?

c) die „Todsünden“

Die Paradieserzählung eröffnet also, dass wir Menschen uns selbst uns das Leben schwer machen, weil wir nach Erkenntnis streben, so wie Gott sein wollen und „Gut und Böse“ unterscheiden wollen.

Mit dem Wort „Sünde“ meinen wir von je her selbstverschuldetes Leiden, das wir uns selbst oder anderen zufügen. Mit den „7 Todsünden“, die sogar im Film „Charlie und die Schokoladenfabrik“ behandelt werden, wird vor einigen persönlichen „Fallen“ gewarnt:

  1. Superbia
  2. Avaritia
  3. Luxuria
  4. Ira
  5. Gula
  6. Invidia
  7. Acedia

Wenn wir uns von diesen 7 Gefühlen leiten lassen, „vergiften“ wir unser eigenes Leben und erzeugen Leid – das ist gemeint.

Aufgabe 4: Überschrift "die 7 Todsünden", schreibe die 7 lateinische Begriffe in dein Heft und Recherchiere deren Bedeutung. Notiere.

d) ein böser Gegenspieler?

In dieser Paradieserzählung begegnen wir zum ersten mal in der Bibel einem „Gegenspieler Gottes“, hier in Form einer Schlange. Solche Figuren tauchen in der Bibel öfters auf. Sie stellen Gott in Frage, verdrehen Wahrheiten (diabolikós = etwas, das durcheinander geworfen wurde), führen in Versuchung oder tauchen in der Apokalypse auf (Ende der Welt in der Johannes-Offenbarung, letzter Teil der Bibel).

Vom „gefallenen Engel“ (Luzifer) ist es nicht mehr weit zu Vorstellungen eines Teufels „mit sieben Häuptern und zehn Hörnern“. Nicht nur im Mittelalter war die Furcht vor so einem Teufel verbreitet, noch heute gibt es „Satanisten“, die diese mächtige Figur fürchten oder verehren. Wer es biblisch genauer wissen wil, kann hier nachlesen.

Um unsere menschliche Lebenswirklichkeit zwischen Licht und Dunkel abzubilden, hat die Literatur immer Bilder, Formen und Figuren erschaffen: Der Kampf von Gut und Böse – sicherlich kennst du das Epos „Star Wars“. Die Jedis und die dunkle Macht, Luke Skywalker gegen Darth Vader.

e) tröstliche Option: „Gottvertrauen“

Wie gehen wir dem „Bösen“, das Leiden erzeugt um? Hier mal ein paar Bibelzitate:

  • „Der Herr hat’s gegeben – der Herr hat’s genommen; der Name des Herrn sei gelobt.“ (Hiob 1, 21) – hier kannst du einen Audiobeitrag über Hiob hören.
  • „Seht die Vögel unter dem Himmel an: sie säen nicht, sie ernten nicht, sie sammeln nicht in die Scheunen; und euer himmlischer Vater ernährt sie doch. Seid ihr denn nicht viel mehr als sie?“ (Jesus in Mt 6)
  • „Es gibt eine Zeit zum Gebären und eine Zeit zum Sterben…“ (der Prophet Kohelet in Prediger 3)

Oder wie wäre es mit diesem Gebet?

Gott, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden. (Gebet von Reinhold Niebuhr)

Und was sagte Jesus im Moment seines Sterbens am Kreuz?

Und Jesus rief laut und sprach: Vater, ich befehle meinen Geist in deine Hände! Und als er das gesagt, verschied er. (LK 23, 46)

Und was dichtete Dietrich Bonhoeffer, der von den Nazis eingesperrt wurde und auf seine Hinrichtung durch Erschießen warten musste? Hier kannst du sein Gedicht als Lied hören: Von guten Mächten wunderbar geborgen

Von guten Mächten treu und still umgeben
Behütet und getröstet wunderbar
So will ich diese Tage mit euch leben
Und mit euch gehen in ein neues Jahr.

Noch will das Alte unsre Herzen quälen
Noch drückt uns böser Tage schwere Last.
Ach Herr, gib unsern aufgeschreckten Seelen
Das Heil, für das du uns bereitet hast.

Von guten Mächten wunderbar geborgen
Erwarten wir getrost, was kommen mag.
Gott ist bei uns am Abend und am Morgen
Und ganz gewiss an jedem neuen Tag.

Und reichst du uns den schweren Kelch, den bittern
Des Leids, gefüllt bis an den höchsten Rand
So nehmen wir ihn dankbar ohne Zittern
Aus deiner guten und geliebten Hand.

Doch willst du uns noch einmal Freude schenken
An dieser Welt und ihrer Sonne Glanz
Dann wolln wir des Vergangenen gedenken
Und dann gehört dir unser Leben ganz.

Von guten Mächten wunderbar geborgen
Erwarten wir getrost, was kommen mag.
Gott ist bei uns am Abend und am Morgen
Und ganz gewiss an jedem neuen Tag.

Lass warm und hell die Kerzen heute flammen
Die du in unsre Dunkelheit gebracht
Führ, wenn es sein kann, wieder uns zusammen.
Wir wissen es, dein Licht scheint in der Nacht.

Von guten Mächten wunderbar geborgen
Erwarten wir getrost, was kommen mag.
Gott ist bei uns am Abend und am Morgen
Und ganz gewiss an jedem neuen Tag.

Wenn sich die Stille nun tief um uns breitet
So lass uns hören jenen vollen Klang
Der Welt, die unsichtbar sich um uns weitet
All deiner Kinder hohen Lobgesang.

Aufgabe 5: Du hast Bibelzitate, ein Gebet und ein Lied kennen gelernt. Welches davon spricht dich am meisten an? Überschrift: "tröstliche Option: Gottvertrauen".

2. philosophische Betrachtungen des „Bösen“

Während die Religionen „das Böses“ in ihren Geschichten zu ergründen versuchen und die Hoffnung und das Gottvertrauen entgegensetzen, gehen die Philosophen mit nüchternem Verstand zu Werke.

a) Das „Böse“ ist eine menschliche Wertung unangenehmer Bedingungen

Krankheit, Tod und Naturkatastrophen gehören wie Naturgesetze zum Leben dazu genauso wie Gesundheit, Leben und die schönen Seiten der Natur.

Die Daoisten (chin. Religion) nennen dies das Prinzip von Yin und Yang. Beides gehört zusammen im kosmischen Gesetz. Darin gibt es kein „Gut“ oder „Böse“. Wie zwei Seiten einer Münze gehört das Angenehme und das Unangenehme zusammen.

Wir sind es selbst, die in „angenehm“ und „unangenehm“ unterscheiden. Es wird empfohlen, beide Seiten mit Gleichmut zu betrachten und zu akzeptieren, ohne Wertung. Das ist eigentlich etwas, was alle großen Weisheitslehrer weitergeben: Gleichmut, Gelassenheit und Akzeptanz.

Sagt das nicht auch die Paradieserzählung? Wer zwischen „Gut und Böse“ unterscheiden will, erzeugt Leiden und muss das „Paradies“ verlassen.

b) Das „Böse“ ist eine Folge der menschlichen Freiheit, Böses zu tun

Die Gesetze des Lebens zu aktzeptieren ist das eine, mit menschlichen Boshaftigkeiten, die Leiden erzeugen umzugehen, ist das andere.

Wir Menschen haben die Freiheit, Gutes zu tun oder eben auch Ungutes. Das Nachdenken über gutes und richtiges Handeln, nennt man übrigens Ethik. Der Mensch kann sich ethisch verhalten, oder eben auch nicht.

Ethik ist am Wohlergehen aller interessiert und möchte Leiden verringern. Und hier treffen sich Philosophen und Christen: Es ist wichtig, dass wir alle einen Beitrag für das Gute, Wahre und Schöne leisten.

statue of mythical creature in rainforest
KR 10-2 Was ist wirklich - Welt als Schöfpung

3. Schöpfungserzählungen

Wir haben zwei wichtige wissenschaftliche Ansätze kennen gelernt, die ergründen, warum es den Kosmos (Physik, Chemie) und das Leben (Biologie) gibt.

Ebenso haben wir betrachtet, dass die Wissenschaften da zwei Lücken haben:

  1. Sie drücken kaum das berechtigte Erstaunen über die Wunderbare Welt um uns herum aus. Wissenschaftliche und fakten-basierte Sprache drückt unser Empfinden nicht hinreichend aus.
  2. Sie können vermuten, wie alles entstanden ist, aber nicht erklären, warum: Kurz vor dem Urknall und kurz vor dem ersten Leben auf unserem Planeten – was war da und warum?

Und genau da kommen die Schöpfungsgeschichten oder Schöpfungsmythen ins Spiel, die wir als moderne Menschen kaum als wissenschaftliche Berichte lesen sollten.

Aufgabe 1: Schreibe die Überschrift "Schöpfungserzählungen" in dein Heft.

die jüdisch-christliche Schöfpungsgeschichte

Nehmen wir mal unsere christliche Schöpfungsgeschichte, die ihr alle sicherlich noch kennt. Falls nicht, schaut mal hier.

Manchmal überlegt man sich, ob diese Gechichte stimmen kann. Die Welt wurde in 7 Tagen erschaffen? Die Lebewesen kamen in dieser Reihenfolge ins Dasein? Die Wissenschaften erzählen da etwas anderes, klar!

Mit folgenden 4 Fragen schließen wir aber die Hauptaussagen der Geschichte auf: Die Welt ist von Gott erschaffen in höchster Ordnung. Der Mensch spielt eine besondere Rolle…

  1. Was war vor der Schöfpung? Das Chaos, das über dem Meer lag.
  2. Wie begann die Schöpfung? Gott ordnet das Chaos und benennt das Erschaffene. Die Welt ist Ausdruck höchster Ordnung.
  3. Welche Rolle spielt der Mensch? Der Mensch ist etwas Besonderes, „nach Gottes Ebenbilde als Mann und Frau“ erschaffen. Er soll über die Schöpfung herrschen („zu Untertan machen“).
  4. Stimmung in der Erzählung? Gott hat Freude daran und sieht immer wieder, wie gut alles geworden ist.

Geschichten aus anderen Kulturen

Hier findest du einige Schöpfungsmythen aus verschiedenen Kulturen.

Aufgabe 2: Wähle eine der Schöpfungsgeschichten, schreibe die Überschrift in dein Heft. Wende die 4 Fragen von oben an, um den Text zu untersuchen.

exterior of building with domed roof
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2. Die Grenze der Wissenschaft

Im letzten Block haben wir begonnen, neu hin zu sehen: Das Wunder des Kosmos und das Wunder des Lebens. Vielleicht hat dich das etwas bewegt.

Mit zwei ganz bekannten Theorien (begründeten Vermutungen) findet die Forschung recht komplizierte Antworten auf die Fragen: Wie konnte das Universum und das Leben überhaupt entstehen:

  • Mit der Urknalltheorie wird wissenschaftlich versucht, die Entstehung des Kosmos zu begreifen im Rahmen der bekannten physikalischen Gesetze.
  • Mit der Evolutionstheorie (von Charles Darwin) versuchen Forscher, die Entstehung des Lebens und die Vielfalt der Lebensformen zu begründen.

Aber folgende Fragen bleiben von den Wissenschaften eher unbeantwortet:

  1. Warum ist das alles (wie auch immer genau) entstanden?
  2. Wie und wodurch wurden diese Prozesse ausgelöst?
  3. Gibt es einen höheren Sinn für das alles?
  4. Woher kommen eigentlich die Naturgesetze, die Grundlage der Prozesse sind?
Aufgabe 1: Die Begriffe "Urknalltheorie" und "Evolutionstheorie" oben sind verlinkt. Folge den Links und schaue dir die kurzen Videos dazu an.
Aufgabe 2: Forsche zu einem der beiden Themen (Urnkalltheorie oder Evolutionstheorie) und verfasse einen Text (ca. 1 Seite) dazu.
Aufgabe 3: Denke schriftlich über die "Grenze der Wissenschaft" nach.
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1. Wundersame Welt

Je älter wir werden, desto selbstverständlicher und wenig Spektakulär ist die Welt um uns herum, ist unser eigenes Leben:

  • Mit den Augen der glücklichen Neugier haben wir als Kleinkinder unsere eigenen Hände und unsere Körper untersucht, Geschmäcker und Gerüche wahrgenommen, Freude an der Fähigkeit aufrecht zu gehen erlebt und die Pflanzen und die Tiere und die Sonne und den Mond und die Sterne erstaunt begrüßt. Und vor allem haben wir GESTAUNT vor den Wundern, die uns umgeben und die wir selber sind.
  • Ja, und dann haben wir uns gewöhnt an die Dinge und viele Erklärungen haben uns das Staunen verlieren lassen: Der hundertste Schokoladenriegel schmeckt einfach nicht mehr so neu und umwerfend, beim tausendsten Blick in die Sterne staunen wir manchmal nicht mehr…
Aufgabe 1: Schreibe die Überschrift "Was ist wirklich? Die Welt als Schöpfung Gottes sehen" in dein Heft.

Was wäre, wenn man als junger Erwachsener noch einmal neu hinsähe und wieder ins Staunen geriete, z.B. über die Ordnung im Kosmos, über die Vielfalt des Lebens auf der Erde, über die Genauigkeit, mit der Körper wachsen und funktionieren, über die Intelligenz von Ameisen und Menschen, über Kreisläufe in der Natur, über die Kommunikation zwischen Bäumen…

Mit folgender Aufgabe möchte ich Dich zum STAUNEN und FORSCHEN einladen:

Aufgabe 2: Schreibe einen kleinen Aufsatz zu einem Thema Deiner Wahl unter der Überschrift "Das ist wirklich erstaunlich..." Wenn Dein Aufsatz besonders gut werden soll, forsche dazu etwa 30 Minuten lang im Internet.

Hier ein paar Ideen:

  • Ordnung im Kosmos
  • Vielfalt des Lebens auf der Erde
  • Genauigkeit des Erbguts (vom Samen zur Pflanze / zum Menschen)
  • Kreisläufe der Natur
  • Menschliche Errungenschaften (Internet, Gebäude, Kunst, Musik, Sprache, erstaunliche/antike Gebäude)