Und nun bist du gefragt: „Wenn du ein Prophet wärest, worüber würdest du reden?“
Wir haben bei den alten biblischen Propheten und bei den neuen Propheten gesehen: Es braucht immer wieder Menschen, die mutig aufstehen und über Ungerechtigkeiten öffentlich reden. Menschen, die überzeugt sind und andere Menschen überzeugen, um Veränderungen anzustoßen.
Bereit? Hier eine Anleitung für deinen großen Auftritt.
1) Mein Thema
Zunächst sollten wir ein Thema für deine Rede finden: Es geht um eine Sache, die dich wirklich aufregt, eine Ungerechtigkeit, die du wirklich tief empfindest. Gibt es da Themen, die dich wütend machen, die du wirklich ungerecht findest?
Folgende Aufgabe können wir gemeinsam an der Tafel bearbeiten:
Aufgabe 1: Erstelle ein Cluster zum Thema "Was mich aufregt", um Themen für deine Rede zu finden.
Und jetzt du: Was ist Dein Thema?
Aufgabe 2: Wähle ein Thema, zu dem du arbeiten möchtest. Begründe deine Wahl.
Aufgabe 3: Gestalte ein Protestülakat zu deinem Thema.
2) Arbeit an meiner Rede
So, nun hast du ein wichtiges Thema gefunden. Jetzt geht es darum, einzelne Bausteine für deine Rede zu erarbeiten.
a) Bezug zur gemeinsamen Überzeugung
Du kannst dein Thema „legitimieren“ (begründen), wenn du dich auf gemeinsame Werte beziehst. Hier machst du klar: Was ich kritisiere, verstößt gegen unsere gemeinsame Grundlage, die wir doch alle teilen.
Dazu gibt es verschiedene Grundlagen, auf die du dich beziehen kannst:
biblische/religiöse Werte
Gerade die alten Propheten haben sich bezogen auf biblische/religiöse Werte. Die waren und sind eine besondere Quelle von Argumenten:
- Vielleicht siehst du einen Verstoß gegen die 10 Gebote.
- Oft können wir uns auf Jesu Aufforderung, unsere Mitmenschen zu Lieben, beziehen. Es geschieht viel, was gegen die Nächstenliebe verstößt.
- Wenn es um den Umgang mit der Umwelt und den Tieren geht: Hier lässt sich über den Satz nachdenken „Macht euch die Erde zu Untertan“.
unser Grundgesetz, Menschenrechte, Kinderrechte, Tierschutz, Umweltschutz…
Martin Luther King hat sich in seiner Ansprache auf die Amerikanische Verfassung bezogen: „Wir halten diese Wahrheit für unumstößlich, dass alle Menschen gleich(berechtig) erschaffen sind…“ – ein starkes Argument, gegen Rassismus vorzugehen: Alle Menschen sind gleichberechtigt.
- https://www.kinderrechte.de/kinderrechte/die-gesetzlichen-regelungen-in-deutschland/Vielleicht berührt dein Thema Aspekt des deutschen Grundgesetzes von 1949.
- Es gibt auch seit 1948 die „allgemeinen Menschenrechte„, die du vielleicht anbringen möchtest.
- Betrifft dein Thema die Rechte von Tieren? Hier zu den Tierschutzgesetzen in Deutschland.
- Vielleicht geht es für dich auch um die Kinderrechte.
- Dein Thema berührt den Umweltschutz? Hier zu den Gesetzen
Appell an die Vernunft
Evtl. kannst du auch ganz direkt Argumente finden, die jeder mit etwas Vernunft verstehen kann:
- wer könnte leugnen, dass…
- es liegt doch auf der Hand, dass…
- jeder versteht, dass…
- jeden Tag lesen wir in den Zeitungen davon, dass…
b) bildhafte Visionen
Bilder der Warnung
meine Hoffnungsbilder
c) mein Aufruf
d) Verfasse deinen Text: Meine Wortgewalt
mein wiederkehrendes Motiv – Wiederholungen
- „How dare you?“ (Greta Thunberg)
- „I have a dream“ (Martin Luther King)
- „Wir schaffen das“ (Angela Merkel)
- „Let’s do it“
- „Wir machen einen Unterschied, wenn…“