Kategorie: MU 05-3 | Notenlehre
MU 05-3.1 – unser modernes Notationssystem
Unser modernes Notationssystem für Musik ist ziemlich genial. Es hat sich eine Geheimschrift entwickelt, die Text und Melodie (Tonhöhen und Tonlängen) eindeutig graphisch darzustellen. Hier lernst du das Notationssystem kennen – da kommt etwas Arbeit auf uns zu!
- 1) Experiment: Alle meine Entchen
- 2) Tondauern oder Tonlängen (Rhythmus)
- a) Metrum und Takt
- b) verschiedene Notensymbole – verschiedene Tondauern
- c) Noten verlängern: Punktierungen und Haltebögen
- d) Pausenzeichen
- e) Tonlängen üben
- 3) Tonhöhen
- a) Der Grundton – die G-Linie im Violinschlüssel
- b) 5 Notenlinien reichen aus – die Tonleiter
- c) mehr tiefe Töne? Der Bassschlüssel
- d) die halben Töne zwischen den Stammtönen: Vorzeichen – das „b“ und „#“
- e) Tonhöhen üben
- 4) Zusammenfassung – ein Lückentext
1) Experiment: Alle meine Entchen
Beginnen wir mit einem Experiment. Ihr kennt sicherlich alle das Lied „Alle meine Entchen“, nicht wahr? Vielleicht singen wir es kurz einmal…
Aufgabe 1: Schreibe die Überschrift "Notenlehre - unser modernes Notationssystem in dein Heft".
Aufgabe 2: Versuche dich daran, das Lied "Alle meine Entchen" musikalisch zu notieren. Melodie (Tonhöhen), Rhythmus (Notenlängen) und Text sollen erkennbar sein.
Nun lasst uns mal vergleichen: Welche Möglichkeiten habt ihr gefunden, Text und Melodie (Tonlängen und Tonhöhen) darzustellen?
Welcher ist der gelungenste Versuch?
2) Tondauern oder Tonlängen (Rhythmus)
Eigentlich jede Melodie besteht aus verschieden langen Noten. Wie klingt eigentlich „Alle meine Entchen“, wenn alle Töne gleich lang sind?
Aufgabe 3: Klopfe einmal den Rhythmus von „Alle meine Entchen“ im Original.
Aufgabe 4: Nun klopfe das Lied - aber alle Töne sind jetzt gleich lang…
Also: Unsere geniale Notenschrift ist in der Lage, verschiedene Tondauern zu definieren. Wie das geht? Schauen wir mal.
a) Metrum und Takt
In der Musik organisieren wir also Klänge im Verlauf der Zeit – wir gestalten Zeit mit Tönen. (In der Malerei ist das anders – denk mal nach…).
Unsere Uhren messen Zeit in Sekunden, dann Minuten, Stunden… In der Musik zählen wir in Takten. Der Einfachheit halber sagen wir jetzt mal: In jedem Takt wird bis 4 gezählt, dann folgt ein Taktstrich. Diese gleichmäßigen Taktschläge nennt man Metrum. Dann sieht das so aus:
Man kann übrigens unterschiedlich schnell bis 4 Zählen. Oft übernimmt es der Schlagzeuger oder Dirigent, das Tempo vorzugeben. Der Dirigent malt dann die 4 Grundschläge in die Luft.
b) verschiedene Notensymbole – verschiedene Tondauern
Mit verschiedenen Notensymbolen legen wir die Dauer einer Note fest.
Es gibt 4 Grundschläge in einem Takt und wenn wir dieses Notensymbol verwenden, haben wir Viertelnoten – Viertelnoten haben also einen Taktschlag. So sieht es wohl aus, wenn wir „Alle meine Entchen“ mit gleich langen Noten klatschen würden.
Und wenn ein Ton doppelt so lange sein soll – also nicht nur einen Grundschlag lang ist, sondern zwei Schläge lang? Dann nehmen wir ein anderes Notensymbol und schon haben wir eine halbe Note. Sie dauert den halben Takt lang (2 Grundschläge von 4 Grundschlägen):
Und wenn ein Ton vier Grundschläge lang sein soll, nehmen wir die ganze Note, das sieht so aus:
Viertelnote, halbe Note, ganze Note… Man kann aber auch auf einen Grundschlag zwei Noten spielen, dann wird es viel schneller. Das sind dann die achtel Noten:
Ach ja, wie sieht das aus, wenn man drei Töne auf einen Grundschlag spielt? Das sind dann die Triolen:
Und vier Töne auf einen Taktschlag, damit es richtig schnell wird? Kein Problem mit den sechzehntel Noten:
Sortieren wir noch mal: Metrum, viertel, halbe, ganze Note – achtel Note und Triole. Können wir das gemeinsam klatschen?
c) Noten verlängern: Punktierungen und Haltebögen
Wir haben nun Notenlängen von 4 Grundschlägen (ganze Note), von 2 Schlägen (halbe Note), mit einem Grundschlag (viertel Note). Und kleine Notenwerte: Achtelnote (2 Töne auf einen Schlag), Triolen (3 Töne auf einen Schlag) und sechzehntel Noten (4 Töne auf einen Grundschlag). Mit der Punktierung haben wir noch mehr Möglichkeiten. Der Punkt hinter einer Note verlängert die Note um die Hälfte ihres eigenen Wertes. Beispiele:
Im Notenbild oben siehst du auch, dass man Noten mit einem Haltebogen verlängern kann – das erklärt sich von selbst, oder?
d) Pausenzeichen
Manchmal braucht man in der Musik auch Pausen – ganze Pausen (4 Schläge lang), halbe, viertel, achtel Pausen. Auch dafür gibt es Symbole:
e) Tonlängen üben
Wir werden die Notenwerte auf verschiedene Weise üben, um die Notenschrift zu lernen:
- Klatschpartituren/Rhythmicals/Schlagzeugpatterns
- Setze die Taktsstriche (Notentext ohne Taktstriche)
- Ergänze die Takte (unvollständige Takte)
- Noten „auszählen“
- Ordne gehörte Rhythmen verschiedenen Notenbildern zu
- Rhythmen erfinden (mehrstimmig in Gruppenarbeit) und nacheinander im Takt musizieren
- Klatschdiktat für Könner
3) Tonhöhen
a) Der Grundton – die G-Linie im Violinschlüssel
Die wichtigste Linie im Notensystem ist die g-Linie. Das „g“ und dann auch der „Violinschlüssel“ umkreist die g-Linie. Der Ton auf der Linie heißt „g“. Zeichnen wir einen Ton über der Linie, heißt der Ton „a“. Zeichnen wir einen Ton unter der g-Linie, heißt der Ton f. Mit einer Linie können wir schon drei verschiedene Tonhöhen anzeigen.
b) 5 Notenlinien reichen aus – die Tonleiter
Um weitere Töne zeichnen zu können, reichen insgesamt 5 Linien. Hier passen alle Töne hinein, die man gut singen kann. Jeder Ton hat einen eigenen Namen und unterschiedliche Instrumente produzieren auf unterschiedliche Weise diese Töne (Flöte, Klavier, Trompete, Geige, Keyboard, Gitarre…):
c) mehr tiefe Töne? Der Bassschlüssel
Für die Experten: Tiefe Instrumente werden im Bass-Schlüssel notiert. Wie der entsteht, seht ihr hier:
d) die halben Töne zwischen den Stammtönen: Vorzeichen – das „b“ und „#“
Oft gibt es noch „Halbtöne“ zwischen den Stammtönen. Die Notiert man mit deinem „#“ oder einem „b“ vor der Note. Mit einem „#“ geht es einen Halbtonschritt nach oben, mit einem „b“ einen Halbton nach unten. Am Klavier kann man das super sehen. Die chromatische Tonleiter hat nicht 7, sondern 12 Töne (weiße und schwarze Tasten).
e) Tonhöhen üben
Immer wieder werden wir Notenlesen üben.
- einfache ein- und mehrstimmige Partituren
- Noten mit ihren Namen beschriften
- Melodien erfinden
4) Zusammenfassung – ein Lückentext
MU 05-3.2 – Geschichte der Notation
Heute hören wir Musik mit unseren Geräten an allen Orten – vor geschätzten 150 Jahren war das anders: Musik wurde life musiziert, es gab keine Möglichkeit, Musik zu hören. Entweder musizierten die Musiker aus der Erinnerung oder sie brauchten eine Anleitung für ihren Gesang oder ihr Spiel auf den Instrumenten.
So eine Anleitung zum Musizieren nennt man Notation: Musik wird schriftlich/graphisch notiert und ein Geübter/eine Geübte kann diese Zeichen auf dem Instrument umsetzen.
Das Video zeigt zunächst unsere moderne Notenschrift, die Tonhöhen und Tonlängen definieren kann. Es zeigt aber auch die Vorläufer unserer Notenschrift, denn die Versuche, Musik festzuhalten, sind sehr alt.