Wenn wir über begeiterte Christen nachdenken, kommen wir um Dr. Martin Luther nicht herum, der im 15. Jahrhundert (1483-1546) die Kirche im späten Mittelalter verändern (reformieren) wollte.
Aufgabe 1: Schreibe die Überschrift "die christliche Gemeinschaft trennt sich - Martin Luther" in dein Heft.
Er läutete als begeisterter Christ die „Reformation“ ein, weil er mit gewissen Praktiken der Kirche damals nicht einverstanden war. Er stellte das Evangelium (die frohe Botschaft Jesu Christi) in den Mittelpunkt und sah sich gezwungen, die Kirche von damals zu kritisieren. Eine Veränderung der Kirche damals war nicht möglich – die Wege trennten sich: Es entstand die „evangelische Kirche“ und Martin Luther nahm in Kauf, verfolgt und verachtet zu werden.
Aufgabe 2: Überschrift "ich und meine katholische Kirche". Vielleicht findest du, wie Martin Luther damals, einige Dinge an deiner Kirche nicht richtig. Denke schriftlich nach. Was könnte deine Kirche besser machen?
Ein besonderer Zeitpunkt war es, als Luther seine 95 Thesen (Behauptungen) im Jahr 1517 an die Tür der Wüttenberger Schlosskirche befestigte. Ein echter Skandal.
Aufgabe 3: Hier findest du Luthers 95 Thesen. Lies sie durch und schreibe 5 Behauptungen auf, die du verstehen kannst und teilst. Begründe deine Wahl.
Bislang haben wir von den ersten Christen gesprochen als deine Minderheit, die als römische Sekte in Rom zunächst geduldet, dann aber auch verfolgt wurde. Das Leben der ersten Menschen, die sich zu Jesus Christus bekannten war nicht einfach. Es war die Zeit der Märtyrer – Menschen starben für ihren Glauben.
Ungefähr 300 nach Christi Geburt sollte sich das ändern – das Christentum wurde zur Staatsreligion erhoben. Mit der persönlichen Taufe des Kaisers Konstantin zu dessem Lebensende endete „Konstantinische Wende“ – die Christenverfolgung im alten Rom war zu Ende.
Aufgabe 1: Überschrift "die Wende unter Kaiser Konstantin". Fülle diesen Lückentext über Konstantin den Große aus und schreibe den Text richtig in dein Heft ab.
Aufgabe 2: Stell dir vor, zwei Menschen treffen sich vor 1700 Jahren und unterhalten sich über die Veränderungen mit Kaiser Konstantin. Schreibe einen Dialog zwischen zwei Menschen, nennen wir sie mal Marcus und Claudia. Marcus hat von der Wende noch nichts mitbekommen und Claudia berichtet ihm von dieser neuen Zeit.
Urchristen in Rom
Christen nach der Konstantinischen Wende
von der Regierung tolerierte jüdische Sekte
Kaiser Konstantin ließ sich selbst taufen
für einige strenge Juden ein Dorn im Auge
die gemeinsame Religion sollte das Volk einen und zusammen führen
wer seinen Glauben nicht ablegte, fiel den bestialischen „Spielen“ im Amphittheater zum Opfer (z.B. Mensch gegen Löwe…) oder wurde umgebracht
er tauschte sein Wappen gegen das Christussymbol ChiRho (P mit einem X)
Petrus und Paulus waren die ersten, die als Missionare Gemeinden gründeten und die vier Evangelisten trugen die Geschichten Jesu in ihren Büchern zusammen (Neues Testament). Diese beiden Ereignisse könnte man den Startpunkt des Christentums nennen.
Mit dem Tode Jesu nahmen also die ersten Menschen „das Heft in die Hand“ und langsam nahm das Christentum Fahrt auf – wir sind jedoch noch im ersten Jahrhundert nach Christi Geburt – „Kirche“ im heutigen Sinne gab es noch nicht: Keine Gebäude, keine Priester und Bischöfe, keine Messdiener, keine Kirchenchöre, keine Orgel, keine katholisch junge Gemeinde (KJG)…
Aufgabe 1: Schreibe die Überschrift "Christen leben anders: Anfänge der ersten Gemeinden" in dein Heft.
Aufgabe 2: Zwei Ereignisse könnte man als "Startpunkt des Christentums" bezeichnen. Welche?
Wenn du magst, schau mal diese wunderbare Dokumentation!
Versuchen wir mal einen Blick ins frühe Christentum…
Die ersten Christen können als jüdische Sekte verstanden werden, die sich „der Neue Weg“ nannten. Jesus hatte seine Anhänger selbst aufgefordert, ihm und seinem Weg zu folgen: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater außer durch mich.“
Johannes-Evangelium, Kapitel 14:
1 Euer Herz lasse sich nicht verwirren. Glaubt an Gott und glaubt an mich! 2 Im Haus meines Vaters gibt es viele Wohnungen. Wenn es nicht so wäre, hätte ich euch dann gesagt: Ich gehe, um einen Platz für euch vorzubereiten? 3 Wenn ich gegangen bin und einen Platz für euch vorbereitet habe, komme ich wieder und werde euch zu mir holen, damit auch ihr dort seid, wo ich bin. 4 Und wohin ich gehe – den Weg dorthin kennt ihr. 5 Thomas sagte zu ihm: Herr, wir wissen nicht, wohin du gehst. Wie können wir dann den Weg kennen? 6 Jesus sagte zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater außer durch mich. 7 Wenn ihr mich erkannt habt, werdet ihr auch meinen Vater erkennen. Schon jetzt kennt ihr ihn und habt ihn gesehen.
Und war das Neue der ersten Christen? Warum schlossen sich immer mehr Menschen diesem „Neuen Weg“ an?
Als Brüder und Schwestern leben: Die ersten Christen – noch heute – nannten sich Schwestern und Brüder und so versuchten sie auch zu leben. Man teilte sein Vermögen mit denen, die keines hatten, kümmerte sich um die Alten und Kranken, ganz der Gottes- und Nächstenliebe verpflichtet. Man kann sich gut vorstellen, dass dieses „Sozialmodell“ viele Menschen angezogen hatte.
Dem ewigen Leben nahe: Die Frage nach dem Tod und dem, was danach kommen mag, treibt Menschen immer um. Der „Neue Weg“ versprach ein Leben bei Gott und die Überwindung des Todes durch Jesus Christus. Auch das hat sicherlich viele Menschen überzeugt.
Unabhängig von weltlichen Herrschaften: Und auch darin waren die ersten Christen mutig und stark. Sie zogen sich zurück von den Stadthaltern und Kaisern und akzeptierten nur ihre eigenen Ideale, die man im Ernstfall auch verteidigte.
Aufgabe 3: Überschrift "Das Anziehende der ersten Christen". Wie nannte sich die neue jüdische Sekte, die noch nicht Christentum genannt wurde?
Aufgabe 4: Fasse mit eigenen Worten zusammen, warum die ersten christlichen Gemeinden anziehend für andere Menschen waren.
2) die verfolgten ersten Christen
Und langsam wurden die Christen „gefährlich“: Sie lebten ein anderes Leben, schworen den römischen Göttern ab und lehnten es ab, den römischen Kaiser zu verehren. So versuchte man, das entstehende Christentum zu unterdrücken und seine Ausbreitung zu verhindern. Erst im Jahre 313, unter Kaiser Konstantin, wendete sich das Blatt.
Bis dahin war es gefährlich, Christ zu sein. Um sich gegenseitig zu erkennen zu geben, malte man das erste Zeichen der Christen, einen Fisch, mit dem Fuß in den Sand: ICHTYS ist das griechische Wort für „Fisch“.
Im damaligen Rom (rund 100 n.Chr.) vermischten sich römischer Herrschaftsanspruch, römischer Götterglaube, jüdischer Glaube und verschiedene Mysterienkulte aus entlegenen Ländern.
Im ersten Film siehst du noch mal, was das „Besondere“ der ersten Christen war. Der zweite und dritte Film berichtet von der Christenverfolgung und vom Märtyrertod des Apostels Petrus.
(1) Das Geheimnis des Fisches – Christen im alten Rom Teil 1
(2) Das Geheimnis des Fisches – Christen im alten Rom Teil 2
(3) Das Geheimnis des Fisches – Christen im alten Rom Teil 3
Aufgabe 5: Schaue dir die drei Filme bitte an - spannender kann man die Geschichte der frühen Christen in Rom kaum erzählt bekommen. Mache dazu Stichpunkte. Überschrift: "die verfolgten ersten Christen".
3) gelebter christlicher Glaube damals – die ersten Haus-Gottesdienste
Pfarrer Michael kommt zum Wohnzimmergottesdienst.
Was für uns so ungewöhnlich und neu aussieht (und bestimmt auch sehr sympathisch), könnte damals in den ersten christlichen Gemeinden normal gewesen sein. Schau mal das Video an.
Aufgabe 6: Bearbeite den folgenden Lückentext und schreibe ihn in dein Heft ab. Überschrift: "die ersten Hausgottesdienste".
Paulus war ein besonders Fleißiger… Unermüdlich reiste er umher und gründete die ersten christlichen Haus-gemeinden. Wenn jemand losgeht, um anderen Menschen die eigene Religion nahe zu bringen, nennt man das „Mission“. Paulus war ein Missionar.
Aufgabe 1: Schreibe die Überschrift in dein Heft: "Paulus - vom Feind zum Botschafter".
Aufgabe 2: Schau dir den Film genau an und schreibe den Lückentext ausgefüllt in dein Heft.
Lösungswörter: Lydia | Steinen | taufen | Reisen | Malta |drei | Gefängnis | Licht | Gottes | Weg | Schlangenbiss | Stephanus | Saulus
Paulus eigentlicher Name war S….
Ihm gefiel die Steinigung des ….
Er wollte alle Anhänger Jesu ins G…. bringen.
Ein grelles …. warf Saul vom Pferd. Er war … Tage blind. Er erkannte, dass Jesus wirklich … Sohn war. Er ließ sich t…. und gehörte zum „Neuen W…“.
So wurde aus S… der P…
Fortan ging Paulus auf R…, um den Menschen von Gott und Jesus zu erzählen.
Einige Juden fanden Paulus gefährlich für ihre eigene Religion. So wurde Paulus mit St…. beworfen. Zum Glück überlebte er. Auch wurde er ins Ge… gesperrt.
L… war die erste Christin in Europa.
Nach seinem Schiffbruch landete Paulus auf der Insel M…. Er überlebte wie durch ein Wunder einen Schl…
1. Paulus – ein Missionar auf Reisen
Hier kannst du auf Landkarten sehen, wie weit Paulus gereist ist.
Aufgabe 3: Überschrift "Paulus - ein Missionar auf Reisen". Wenn du dir die Landkarten oben ansiehst, kannst du herausfinden, wie oft Paulus gereist ist. Also: Wieviel Missionsreisen hat er gemacht?
2. Paulus hält Kontakt – Briefe, die E-Mails von damals
3. Paulus war nicht immer Christ… Seine Bekehrung in Damaskus
Wir haben betrachtet, wie Jesus damals seine Anhänger begeistern konnte und auch das Pfingstereigenis kennen gelernt: Nach Jesu Tod wurden die Freunde Jesu aktiv und bekamen Mut, die Jesusgeschichte weiter zu erhählen.
Ja, die Freunde Jesus brauchten Mut, denn damals waren die Christen nicht beliebt: Eigentlich waren die ersten Christen in Wirklichkeit Juden, die die eigene Religion verändern wollten. Und außerdem sprachen die Christen von Freiheit – ein Thema, das die römischen Politiker nicht gerne hörten.
Einer der Freunde war Petrus – er war ein ganz besonderer Freund, der viel dazu beigetragen hatte, dass es heute noch das Christentum gibt.
Aufgabe 1: Schaue das Video genau an und eränze folgende Sätze. Überschrift "Petrus - Stellvertreter Christi".
Petrus, du bist der Fels, auf dem ich …
Petrus wurde der erste Bischof von …
Petrus wurde gefangen genommen und sollte … werden.
Ein Engel befreite Petrus aus dem Gefängnis. Er sollte G…., San…. und M… mitnehmen.
Dieses Wundergeschichte beeindruckte die Menschen: Gott…, …. Türen und löst …
Aufgabe 2: Überschrift: "die 12 Apostel". Recherchiere im Internet und schreibe die Namen der 12 Apostel auf. Was bedeutet "Apostel"?
Wenn du Zeit und Lust hast, kannst du diesen Film anschauen: Apostel Petrus und das letzte Abendmahl.
GU (Kinder im Gemeinsamen Unterricht): Du brauchst nur die Aufgaben 1 und 5 zu erledigen. Trotzdem lies diese Seite durch und genieße und die Videos…
12 Freunde hatte Jesus gefunden, die ihr altes Leben verlassen hatten, um mit Jesus zu reisen. Sie liebten seine Worte und seine Art, mit den Menschen umzugehen. Auch glaubten sie, dass Jesus der Sohn Gottes sei.
Ihr kennt die Geschichte: Jesus wurde verhaftet, verurteilt, am Kreuz umgebracht und ins Grab gelegt.
Aufgabe 1: Schreibe die Überschrift "Pfingsten: Gottes Geist kommt wie Sturm und Feuer" in dein Heft.
Aufgabe 2: Schreibe einmal auf, wie sich die Jünger (Freude) Jesus gefühlt haben müssen, als Jesus tot ins Grab gelegt wurde.
Das war’s? Die Geschichte Jesu hatte ein Ende?
Wie ihr wisst, ist Jesus dann am dritten Tage auferstanden und es wird erzählt, dass er seinen Freunden noch einmal erschienen ist. Die Freude war bestimmt riesengroß – jedoch konnte Jesus nicht bleiben. Kurz darauf war er wieder weg („Himmelfahrt“).
Jetzt war die Enttäuschung sicher noch größer und wieder schien es, als wäre jetzt alles vorbei. Doch dann geschah etwas, was wir das Pfingstereignis nennen:
Das Feuer steht für Begeisterung: Die Jünger waren „Feuer und Flamme“ und sie konnten mit allen unterschiedlichen Menschen sprechen und sie wurden verstanden: Der Beginn der Kirche. BEGEISTERTE MENSCHEN ERZÄHLEN DIE SACHE JESU WEITER.
Die Sache Jesu braucht Begeisterte heißt es in diesem Lied. Den Text findest du hier. Schau dir das Video mal an, vielleichst singst du auch mit…
Aufgabe 3: Schreibe den Liedtext unter der Überschrift "Die Sache Jesu braucht Begeisterte" ab.
Aufgabe 4: Denke mal nach... Was war eigentlich die "frohe Botschaft" Jesu? Wieso waren seine Jünger begeistert? Erinnere dich an die Aufgabe "Jesus konnte begeistern".
Aufgabe 5: Hier findest du Malvorlagen zum Thema Pfingsten. Drucke dir, wenn möglich, ein Bild aus und male es aus.
Normalerweise kommen wir mit den Texten der Bibel im Gottesdienst und im Religionsunterricht in Berührung. In immer weniger Familien spielt die Grundschrift unseres Glaubens eine Rolle. Das Wissen um die Inhalte der Bibel haben wir immer mehr bestimmten „Experten“ überlassen: Den Pastoren, den Lehrer*innen und einigen „bibelfesten“ Christen.
Denke einmal kurz darüber nach, welche Bedeutung die Bibel für dich hat.
Aufgabe 1: Schreibe die Überschrift "Bibellesen heute" in dein Heft.
Zugegeben, wenn heute Bibelzitate als Sprichwörter im Alltag vorkommen, wissen wir kaum drum.
Wenn jemand sagt: „Das ist mir ein Dorn im Auge“ meint er oder sie, dass ihm/ihr etwas wirklich nicht passt und dass er/sie sich über etwas ärgert. Wer wüsste da, dass dieser „Dorn im Auge“ ein Zitat aus der Bibel ist?
Aufgabe 2: Überschrift "Biblische Redensarten." Schaue mal hier nach und ekläre die Bedeutung von 5 biblischen Redensarten.
2) Bibeltexte im Gottesdienst
Mittelpunkt des christlichen Gottesdienstes ist sicherlich das Abendmahl (die Kommunion, die Eurcharistie). Jedoch viele „Sprüche“ und Gebete des Pastors (evangelisch: auch der Pastorin) sind der Bibel entnommen.
Es gibt einen besonderen Teil des Gottesdienstes, der sich aber auf die Bibel ausdrücklich konzentriert: Der Wortgottesdienst. Hier wird ein Teil (oder mehrer) der Bibel vorgetragen und (meistens der Pastor) hat die Aufgabe, diesen alten Text „in unsere Zeit zu holen“, ihn zu erklären und seine Bedeutung darzulegen. Das nennen wir eine „Predigt“.
Aufgabe 3: Überschrift "Bibeltexte im Gottesdienst". Schaue hier nach und schreibe den detaillierten Ablauf eines Gottesdienstes auf (4 Teile des Gottesdienstes und die Unterpunkte). Markiere die Teile des Wortgottesdienstes farbig.
3) das „Bibelteilen“
Im Jahre 1545 hat Martin Luther die Bibel in die deutsche Sprache übersetzt und dank der noch jungen Buchdruckerei (Erfinder: Johannes Gutenberg) konnte jeder Christ eine eigene Bibel besitzen, lesen und verstehen. Das war ein zentrales Anliegen von Dr. Martin Luther: Jeder Christ soll die „frohe Botschaft“ (das Evangelium) in eigener Sprache selbst lesen und verstehen können. Das war damals neu, denn die Bibeln waren vor rund 500 Jahren sehr kostbare Handabschriften in lateinischer Sprache.
Also: Jeder Mensch sollte Zugang zur Bibel haben und sich persönlich damit auseinandersetzen.
Das tun wir in Gottesdiensten, im Religionsunterricht und im Kommunions- und Firmunterricht, nicht wahr? Das Besondere für uns: Immer ist jemand dabei, der sich ganz gut mit der Bibel auskennt (ein Pastor, ein Gemeindereferent, ein Lehrer…)
In Afrika hat sich das „Bibelteilen“ entwickelt, eine Anleitung, sich mit Bibeltexten zu beschäftigen. Das Besondere dabei: Es sind 4 bis 8 Personen ohne eine besondere theologische Ausbildung. Klar: Als sich das Bibelteilen durchsetzte, gab es in Afrika noch nicht so viele Missionare oder Pastore und so ist das „Bibelteilen“ eine Methode für „Laien“.
Aufgabe 4: Überschrift "Bibelteilen". Schaue hier nach und finde die "Methode der 7 Schritte des Bibelteilens". Schreibe sie auf.
Aber auch bei uns in den Gemeinden finden sich Initiativen zum „Bibelteilen“:
Die Bibel erzählt in Geschichten an mehreren Stellen, wie Gott und Mensch miteinander verbunden sind.
In der Noah-Geschichte wird die Frage beantwortet: Sind Naturkatastrophen als Strafe Gottes zu betrachten? Schickt er Unheilt? Und die Geschichte spricht mit der Sintfluterzählung ein klares „Nein“ aus.
Es folgt die Mosesgeschichte und damit der zweite Bund: Gott trägt dich durch große Krisen hindurch, doch der Mensch soll sich an die 10 Gebote halten. Im Pessachfest wird dieser Bund gefeiert.
Mit Jesus begann der dritte Bund (für uns Christen): Das Gebot der Gottes- und der Nächstenliebe gerät in den Mittelpunkt sowie der Glaube an die Auferstehung. Die Christen deuten das jüdische Pessachfest um und feiern das Osterfest.
1. Jesus hat selber nichts aufgeschrieben – mündliche Tradition und Evangelium
Aufgabe 1: Schreibe die Überschrift "Textsorte Evangelium" groß in dein Heft.
So bewegend Jesus Leben auch war – er selbst hat zu den Menschen gesprochen, ihnen Mut gemacht, von Wundertaten wird berichtet und er ist gekreuzigt worden und auferstanden.
Nach seinem Verschwinden (Christi Himmelfahrt) waren es die Apostel Petrus und Paulus, die besonders in dieser mündlichen Tradition weiter machten und die ersten Gemeinden gründeten.
Für die schriftlichen Zeugnisse über Jesus waren vier andere Menschen verantwortlich: Markus, Matthäus, Lukas und Johannes. Sie nannten ihre Schriften oder Bücher „Evangelium“ – frohe Botschaft.
Aufgabe 2: Überschrift "Jesus hat selber nichts aufgeschrieben". Zu Jesu Tod, Auferstehung und letztlichem Verschwinden gehören 3 Feiertage. Kennst du sie? Schreibe sie auf.
Aufgabe 3: Was bedeutet es, wenn man sagt, dass Jesus nur zu den Menschen gesprochen hat?
2. die vier Evangelien und die vier Autoren
Und das „Neue Testament“ der Bibel, der zweite Teil, beginnt genau mit dieser Jesuserzählung. Und auch geben sie wieder, was Jesus selbst gesagt haben soll – das ist interessant, denn Jesus selber hat ja nichts aufgeschrieben. Die Evangelien berichten also über Jesus und geben seine eigenen Worte wider – diese Worte nennt man in der Forschung „Herrenworte“ – Worte des Herrn.
Diese Jesusgeschichte wird in der Bibel 4 mal erzählt – von Markus, Matthäus, Lukas und Johannes. Mit der Eselsbrücke „MaMaLuJo“ kann man sich die vier Namen übrigens gut merken.
Dabei ist wichtig zu wissen, dass die 4 Evangelisten erst später, nach Jesu Tod mit ihrer Arbeit begonnen hatten: Zunächst mussten sie viele Augenzeugen finden und deren Erinnerungen aufschreiben, die sie dann in ihren Schriften zusammenfassten.
Was sie dann aufschrieben, sollte keine Biographie über Jesus werden, sondern ein Glaubensbericht. Wichtiger für die Evangelisten war es festzuhalten, woran sie glaubten und warum Jesus für sie der besondere Mensch war, der Messias.
Aufgabe 4: Nenne die vier Evangelisten.
Aufgabe 5: Die Evangelisten konnten Jesus nicht selbst befragen. Woher hatten sie die Informationen über Jesus, um ihre Evangelien zu schreiben?
Aufgabe 6: Was bezeichnet man mit dem Wort "Herrenwort"?
Aufgabe 7: "Die Evangelisten wollten keine Biographie über Jesus anfertigen"... Was bedeutet das?
3. Die Ähnlichkeit der Evangelien… Abgeschrieben? Die 2-Quellen-Theorie
Wenn die vier Evangelisten unabhängig voneinander gearbeitet haben – wieso sind die Evangelien an manchen Stellen so ähnlich, manchmal sogar gleich.
Schau dir mal folgendes Video an:
Aufgabe 8: Überschrift: „Die 2-Quellen-Theorie“. Was bedeutet „synotphische“ Evangelien?
Aufgabe 9: Was bedeutet S (Mt und LK) und Q in der 2-Quellen-Theorie?
Nachdem du dich mit dem Wort „Bund“ beschäftigt hast, hast du zwei ganz wichtige Geschichten aus dem Alten Testament kennengelernt, die sehr Wesentliches zwischen Gott und Mensch klären:
Noahgeschichte (Sintflut): Gott ist nicht (mehr) verantwortlich für leidvolle Naturkatastrophen – gewiss hatte man lange daran geglaubt, dass Katastrophen eine „Strafe Gottes“ seien. Mit jedem Regenbogen dürfen wir uns an dieses Versprechen erinnern.
Mosesgeschichte (Auszug aus Ägypten): Mit Gottes Hilfe kannst du Unmögliches erreichen und in die Freiheit finden. Mit den 10 Geboten haben wir eine Anleitung, wie wir unseren Teil des Bündnisses mit Gott einhalten können.
Aufgabe 1: Schreibe die Überschrift "Gemeinsam Mahl halten und sich erinnern - Jesus Christus" in dein Heft".
1. Das jüdische Pessach-Fest erinnert an den Auszug aus Ägypten
Für die Juden – unsere Brüder und Schwestern im Glauben – wurde die Mosesgeschichte so wesentlich, dass ein eigenes Fest entstand: Das Pessachfest erinnert an den Auszug aus Ägypten.
GU (Kinder im gemeinsamen Unterricht): Schaue dir dieses Video zum Sedertellter an. Drucke dir, wenn es geht, dieses Bild eines Sedertellers aus und beschrifte die verschiedenen Speisen. Überschrift: "Der Sederteller beim jüdischen Pessachfest".
Dazu schau dir mal dieses Video an:
Aufgabe 2: Löse dieses Quiz zunächst online und schreibe dann Fragen und Antworten in dein Heft. Überschrift: "Das Pessachfest erinnert an den Auszug aus Ägypten".
Zur Feier des Pessach-Festes gehört das Sedermahl oder der Sederteller. Du hast im Video erfahren, dass alle Speisen auf dem Teller Teile der Mosesgeschichte bedeuten.
Aufgabe 3: Nenne die Zutaten des Sedermahls und deren Bezug zur Mosesgeschichte, Überschrift: "Das Sedermahl". Hier kannst du es noch mal genau nachlesen.
2. Das christliche Osterfest und Abendmahl vergegenwärtigt den neuen Bund durch Jesus Christus
Und die Jesusgeschichte ist ebenso wie die Mosesgeschichte eine „Freiheitsgeschichte“:
a) Jesus befreit vom Tod zum ewigen Leben
Moses führte sein Volk ins gelobte Land, Jesus führt die Menschen durch seinen Opfertod zu Gott und spricht uns ewiges Leben zu: Die Befreiung vom Tod in das ewige Leben hinein. Der Tod hat nicht das letzte Wort! Wir dürfen das glauben.
b) Jesus, das „neue Opferlamm“
Und so ist das, was wir zu Ostern und in jeder Eucharistiefeier (Kommunion) am Sonntag feiern, ein neuer Bund Gottes mit den Menschen durch Jesus, der oft als „das neue Opferlamm“ bezeichnet wird. Die Christen haben sich vom jüdischen Brauch, zu Pessach ein Lamm zu schlachten und zu opfern losgesagt: Gott selbst hat sich einmalig durch Jesus Christus für die Menschen geopfert. Das ist unglaublich: Nicht mehr die Menschen müssen Gott ein Opfer darbringen – Gott hat sich selbst hingegeben.
Und dafür, so steht es in der Bibel bei LK 22, 14-20, hat Jesus ein neues „Zeichen des Bundes“ angeboten: Das Abendmahl. Jesus hielt es mit seinen Jüngern, als viele andere gerade das Pessach-Fest feierten.
14 Als die Stunde gekommen war, legte er sich mit den Aposteln zu Tisch. 15 Und er sagte zu ihnen: Mit großer Sehnsucht habe ich danach verlangt, vor meinem Leiden dieses Paschamahl mit euch zu essen. 16 Denn ich sage euch: Ich werde es nicht mehr essen, bis es seine Erfüllung findet im Reich Gottes. 17 Und er nahm einen Kelch, sprach das Dankgebet und sagte: Nehmt diesen und teilt ihn untereinander! 18 Denn ich sage euch: Von nun an werde ich nicht mehr von der Frucht des Weinstocks trinken, bis das Reich Gottes kommt. 19 Und er nahm Brot, sprach das Dankgebet, brach es und reichte es ihnen mit den Worten: Das ist mein Leib, der für euch hingegeben wird. Tut dies zu meinem Gedächtnis! 20 Ebenso nahm er nach dem Mahl den Kelch und sagte: Dieser Kelch ist der Neue Bund in meinem Blut, das für euch vergossen wird. (LK 22, 14-20)
So könnte es damals ausgesehen haben…
… und so wird es im Gottesdienst gefeiert.
c) Also hat Gott die Welt geliebt…
Der Komponist Heinrich Schütz hat 1648 eine wunderbare Motette (Chormusik) dazu komponiert (SWV 380): „Also hat Gott die Welt geliebt, daß er seinen eingebornen Sohn gab, auf daß alle,die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben.“ (Joh. 3, 16)
Das Original von Heinrich Schütz
… und hier eine modernere Fassung
Aufgabe 4: Schreibe den Text der Motette (Joh 3,16) in dein Heft. Überschrift: "Pessach und Ostern - Jesus und der neue Bund".
Nach der Sintflut, so erzählt die Bibel, schloss Gott ein erstes Bündnis mit Noah und mit den Menschen. Gott gab ein Versprechen: „Nie wieder werde ich Gewalt über Menschen oder Tiere ausüben. Der Regenbogen am Himmel ist unser Zeichen dafür“.
Diese Geschichte ist ein großer Schritt. Lange haben Menschen gedacht, dass Gott die Menschen straft und Unheil über sie bringt. Seit dieser Geschichte ist klar: Gott tut so etwas nicht (mehr). Egal, wie du dir Gott vorstellst – aus jüdischer und christlicher Sicht ist es kein strafender Gott.
2) Die Moses-Geschichte: Inhalt
Und wieder gibt es eine Geschichte, die Grundlegendes zwischen Gott und Mensch klärt: die Mosesgeschichte, genauer: Die Befreiung des Volkes Israels aus der Sklaverein in Ägypten (EXODUS).
Aufgabe 1: Schreibe die Überschrift "die Mosesgeschichte" in dein Heft.
GU (Kinder im gemeinsamen Unterricht): Nachdem das Volk Israel in Ägypten lange leiden musste, konnte Moses es mit Gottes Hilfe erlösen. Am Ende stehen die 10 Gebote - 10 wichtige Leitsätze, die die Menschen befolgen sollten.
a) Ein Song zum Einstieg
Aufgabe 2: Genieß erst mal folgenden Song. Welche Version gefällt dir am besten?
Kannst du dich an die Geschichte von Moses in Ägypten erinnern? Hier findest du den Liedtext zu „Go down“ Moses. Der hilft dir auf die Sprünge! Du kannst das Lied auch mal für dich mitsingen (;-).
b) ein Lückentext – die ganze Geschichte
Aufgabe 3:Hier findest du einen Lückentext zur Mosesgeschichte. Löse und schreibe das Ergebnis in dein Heft.
3. Ein paar Details…
a) Moses – Königssohn oder Sklave?
Die Israelitische Mutter hatte Moses am Fluß Nil ausgesetzt, weil der ägyptische Pharao alle Neugeborenen umbringen lies. Für die Mutter war es der einzige Weg, ihr Kind vor dem sicheren Tod zu retten. Gleichzeitig war die Idee natürlich ein Wagnis: Was würde mit Moses geschehen?
Eine Tochter des Pharaos fand Moses am Flußufer und nahm ihn auf. So wuchs er am Hofe des Königs heran. Moses war beides: Sohn des versklaven Volkes und Sohn des Pharaos.
Und doch: Sein Herz schlug für die Israeliten und gegen das Unrecht, das man diesem Volk antat. Er hätte auch sein Leben am Hof genießen können – dann wäre die Geschichte anders ausgegangen…
b) Moses erhält seinen Auftrag: Am Dornenbusch
Als Moses einen ägyptischen Aufseher erschlagen hatte, weil dieser einen Sklaven tötete, musste Moses fließen.
Und dann sah Moses einen brennenden Dornenbusch und Gott sprach durch diesen hindurch: Moses sollte sein Volk in die Freiheit führen.
Was für ein Auftrag! Wie sollte das denn gehen?
c) die 10 Plagen: Der Pharao hat noch eine Chance
Moses konnte mit dem Pharao sprechen, immerhin war er ja am Königshof groß geworden.
„Lass mein Volk ziehen“ in die Freiheit, bat er. Als der Pharao immer wieder ablehnte, kündigte Moses 10 Plagen an und jedesmal hatte der Pharao die Möglichkeit, seine Meinung zu ändern. Doch der Pharao blieb sturr…
Aufgabe 4: Recherchiere im Internet nach den 10 Plagen und schreibe sie in dein Heft. Überschrift: "Die 10 Plagen".
d) durch das Meer
Es kam, wie es kommen musste. Der Pharao hatte kein Einsehen, Gott schickte einen „Rachengel“, der alle ägyptischen Babies tötete. Eine direkte Antwort auf den Mord des Pharaos gegen die israelitischen Kinder.
Moses zog mit seinen Leuten los, die ägyptischen Soldaten hinterher. Am Meer scheint die Flucht zu scheitern. Doch Gott bemächtigt Moses und sein Volk dazu, das Meer zu spalten und trockenen Fußes hindurch zu gehen.
Über die ägyptischen Soldaten schlug das Meer wieder zusammen…
e) das gelobte Land – in Stein gemeißelt: Ein Bündnis mit Gott
Und nach 40 Jahren Wanderschaft, so heißt es, erreichte das Volk Israel „das gelobte Land“.
Auf dem Berg Sinai erhielt Moses die 10 Gebote – ein neuer Bund mit Gott.
Aufgabe 5: Recherchiere zu den 10 Geboten im Internet. Unter der Übeschrift "die 10 Gebote" schreibe sie in dein Heft.