Pair of white horses pulled into a carriage
MU-05 | Wolfgang Amadeus Mozart

3. Reisen muss sein!

Bis jetzt hast du mit Falcos Song „Rock me Amadeus“ etwas über Mozart erfahren und du hast auch schon gesehen, dass Mozart ein echtes Wunderkind war.

Wie würde so ein Wunderkind heute berühmt? Klar: Auftritte im Fernsehen, ein eigener YoutubeKanal (wie z.B. bei Justin Bieber), Facebook, Instagram, Twitter, Konzerte… GAB ES DAMALS NICHT!

So trat der Vater Leopold im Jahre 1763 mit seinem Sohn, er war gerade mal sieben Jahre als, eine große Reise durch ganz Europa an.

Aufgabe 1: Hör dir mal diese kleine Radiosendung an. Dafür kannst du es dir ruhig bequem machen und lauschen.
Aufgabe 2: Höre dir die Radiosendung noch einmal an und beantworte folgende Fragen. Überschrift: "Mozarts große Europareise"
  1. Wann genau startete die Familie Mozart die große Europareise?
  2. Wie hieß Wolfangs Vater und seine Schwester?
  3. Wie lange dauerte die große Reise?
  4. Was war seine Heimatstadt?
  5. Nenne einige Städte, in denen Wolfgang vor Königen und Fürsten auftrat.
  6. Denk mal nach: Warum trat er vor allem vor Königen und Fürsten auf?
  7. Welchen Beruf hatte Vater Leopold?
  8. Die Mozarts wohnten in Salzburg. Nenne die genaue Adresse.
  9. Heute würde man mit dem Flugzeug oder dem Comfort-Reisebus durch Europa fahren. Für die Mozarts war es weniger bequem. Wie reisten sie?
  10. Wo wurden die müden Pferde durch frische, fitte Zugtiere ersetzt?
  11. Wolfgang ging ja nicht zur Schule, sein Vater brachte ihm alles bei. Welche drei Sprachen hatte Wolfgang gelernt, um sich in Europa zu verständigen?
Aufgabe 3: Hier findest du ein Arbeitblatt zu Morzarts Reisen. Du musst den Text nicht durchlesen... Drucke die Landkarte aus und unterstreiche die Länder und Städe, die Mozart bereist hat ODER zeichne die Landkarte grob ab und trage die Städe und Länder ein.
grayscale photography of boy playing violin
MU-05 | Wolfgang Amadeus Mozart

2. Von Wunderkindern und Stars

Sogenannte „Wunderkinder“ hat es immer gegeben und gibt es auch heute noch – ganz viele! Es ist schon unglaublich, was wir Menschen leisten können.

Besonders aufregend wird es, wenn uns kleine Kinder beeindrucken. Schau mal…

Und eigentlich gilt: „Jeder Mensch ist hochbegabt“, so schreibt es der Hirnforscher Gerald Hüther im Jahr 2012. Jeder Mensch kann Unglaubliches hervorbringen.

Bei den sogenannten „Wunderkindern“ kommen dabei besondere Dinge zusammen:

  1. Das Kind (Jedes Kind!) hat eine besondere Begabung.
  2. Diese Begabung wird von der Gesellschaft geschätzt. (Leider ist das nicht immer so: Playstation-Spielen oder Basteln gehören nicht dazu – warum eigentlich nicht?)
  3. Das Kind „muss nicht üben“. Es übt und spielt von ganz alleine – mit viel Freude und Entdeckergeist. Dazu braucht es – natürlich – die benötigten Gegenstände zu Hause, z.B. ein Musikinstrument, Malsachen, Bücher….
  4. Das Kind ist umgeben von Förderern und Lehrern, die es loben und unterstützen und anregen, weiter zu machen.
  5. Und leider auch dieses: Begabte Menschen haben auch Mitmenschen, die neidisch sind. Begabte Menschen haben auch Neider.

Stell dir ein Kind vor, das eigentlich musikalisch begabt war. Aber da gab es keine Instrumente zu Hause, keine Lehrer*innen… Wie traurig. Oder stell dir ein Kind vor, das begabt war, Geschichten zu erzählen – aber die Erwachsenen hätten das Kind als „Träumer“ bezeichnet, das nicht vernünftig in der Schule lernen mag. Oje!

Aufgabe 1: Überschrift "Meine Begabungen". Denke mal schriftlich über dich nach. Was kannst du gut? Womit beschäftigst du dich gerne? Das kann wirklich alles Mögliche sein... Was würdest du gerne können?
Aufgabe 2: Vielleicht hast du einige Begabungen bei dir gefunden. Was wäre gut für dich, damit du deine Begabungen weiter entwickeln könntest? Vielleicht magst du mit deinen Eltern oder mit deinen Lehrern darüber sprechen.

Bei Wolfgang Amadeus Mozart passte alles: Er war begabt, es gab Instrumente zu Hause, er spielte gerne und sein Vater war ihm ein guter Lehrer. PERFEKT! Aber ja – da gab es auch einen neidischen Menschen. Später kommen wir dazu.

Dazu kannst du jetzt zwei Videos genießen:

Aufgabe 3: Überschrift "Wunderkind Mozart". Du hast die Videos gesehen. Notiere nun, wie der kleiner Wolfgang als Wunderkind sichtbar wurde.
skull
KR 10-2 Was ist wirklich - Welt als Schöfpung

4. Die Frage nach dem „Bösen“ in der Schöpfung

Wir haben uns nun das Wunderwerk Kosmos und Planet Erde bestaunt und zwei der bekanntesten Theorien (Urknall und Evolution) zur Kenntnis genommen. Dann haben wir einen Blick in die Schöpfungsmythen verschiedener Kulturen/Religionen geworfen.

Alle Mythen nennen einen Gott (oder mehrere), der die Erde und das Leben darauf erschaffen hätten. Jetzt stellt sich natürlich die Frage: Warum ist das Leben auf der Erde nicht so wunderbar, wie wir es uns vielleicht wünschen? Warum müssen wir arbeiten, werden wir krank, leiden und sterben? Warum die Kriege und Naturkatastrophen? Hat Gott das miterschaffen?

Aufgabe 1: Schreibe die Überschrift "Die Frage nach dem "Bösen" in der Schöfpung in dein Heft.
Aufgabe 2: Lege folgende Tabelle mit den zwei Aussagen "Wir leben im Paradies" und "Wir leben definitiv nicht im Paradies" in deinem Heft an und finde Argumente.
„Wir leben im Paradies!“„Wir leben nicht im Paradies“

1. vom Guten zum Bösen – Bibelstellen

a) paradiesische Schöpfung – Genesis 1

Die erste Schöpfungsgeschichte kennst du schon, schau noch mal hier:

Die Hauptaussagen könnten sein:

  • Gott hat die Erde und das Leben geschaffen, weil er es wollte und das Leben liebt. („Er sah, dass es gut war.“)
  • Die Erde ist unglaublich komplex, die Welt und das Leben sind Ausdruck einer göttlichen Ordnung. Gott hat die Welt und das Leben geordnet.
  • Die Menschen sind ein besonderer Teil der Schöpfung – sie sind ein „Ebenbild“ Gottes und tragen eine große Verantwortung für die Schöpfung.
  • Mann und Frau gehören gleichberecht zusammen – nur zusammen sind sie Gottes Ebenbild.

b) der Fall aus dem Paradies

Direkt nach den Schöfpungsberichten, es gibt zwei davon, folgt diese Geschichte, die eine Idee liefert, warum das Leben der Menschen nicht so paradiesisch ist, wie es sein könnte:

1 Die Schlange war schlauer als alle Tiere des Feldes, die Gott, der HERR, gemacht hatte. Sie sagte zu der Frau: Hat Gott wirklich gesagt: Ihr dürft von keinem Baum des Gartens essen? [1] 2 Die Frau entgegnete der Schlange: Von den Früchten der Bäume im Garten dürfen wir essen; 3 nur von den Früchten des Baumes, der in der Mitte des Gartens steht, hat Gott gesagt: Davon dürft ihr nicht essen und daran dürft ihr nicht rühren, sonst werdet ihr sterben. 4 Darauf sagte die Schlange zur Frau: Nein, ihr werdet nicht sterben. 5 Gott weiß vielmehr: Sobald ihr davon esst, gehen euch die Augen auf; ihr werdet wie Gott und erkennt Gut und Böse. 6 Da sah die Frau, dass es köstlich wäre, von dem Baum zu essen, dass der Baum eine Augenweide war und begehrenswert war, um klug zu werden. Sie nahm von seinen Früchten und aß; sie gab auch ihrem Mann, der bei ihr war, und auch er aß. 7 Da gingen beiden die Augen auf und sie erkannten, dass sie nackt waren. Sie hefteten Feigenblätter zusammen und machten sich einen Schurz. 8 Als sie an den Schritten hörten, dass sich Gott, der HERR, beim Tagwind im Garten erging, versteckten sich der Mensch und seine Frau vor Gott, dem HERRN, inmitten der Bäume des Gartens. 9 Aber Gott, der HERR, rief nach dem Menschen und sprach zu ihm: Wo bist du? 10 Er antwortete: Ich habe deine Schritte gehört im Garten; da geriet ich in Furcht, weil ich nackt bin, und versteckte mich. 11 Darauf fragte er: Wer hat dir gesagt, dass du nackt bist? Hast du von dem Baum gegessen, von dem ich dir geboten habe, davon nicht zu essen? 12 Der Mensch antwortete: Die Frau, die du mir beigesellt hast, sie hat mir von dem Baum gegeben. So habe ich gegessen. 13 Gott, der HERR, sprach zu der Frau: Was hast du getan? Die Frau antwortete: Die Schlange hat mich verführt. So habe ich gegessen. 14 Da sprach Gott, der HERR, zur Schlange: Weil du das getan hast, bist du verflucht unter allem Vieh und allen Tieren des Feldes. Auf dem Bauch wirst du kriechen und Staub fressen alle Tage deines Lebens. 15 Und Feindschaft setze ich zwischen dir und der Frau, zwischen deinem Nachkommen und ihrem Nachkommen. Er trifft dich am Kopf und du triffst ihn an der Ferse. 16 Zur Frau sprach er: Viel Mühsal bereite ich dir und häufig wirst du schwanger werden. Unter Schmerzen gebierst du Kinder. Nach deinem Mann hast du Verlangen und er wird über dich herrschen. 17 Zum Menschen sprach er: Weil du auf die Stimme deiner Frau gehört und von dem Baum gegessen hast, von dem ich dir geboten hatte, davon nicht zu essen, ist der Erdboden deinetwegen verflucht. Unter Mühsal wirst du von ihm essen alle Tage deines Lebens. 18 Dornen und Disteln lässt er dir wachsen und die Pflanzen des Feldes wirst du essen. 19 Im Schweiße deines Angesichts wirst du dein Brot essen, bis du zum Erdboden zurückkehrst; denn von ihm bist du genommen, Staub bist du und zum Staub kehrst du zurück. 20 Der Mensch gab seiner Frau den Namen Eva, Leben, denn sie wurde die Mutter aller Lebendigen. 21 Gott, der HERR, machte dem Menschen und seiner Frau Gewänder von Fell und bekleidete sie damit. 22 Dann sprach Gott, der HERR: Siehe, der Mensch ist wie einer von uns geworden, dass er Gut und Böse erkennt. Aber jetzt soll er nicht seine Hand ausstrecken, um auch noch vom Baum des Lebens zu nehmen, davon zu essen und ewig zu leben. 23 Da schickte Gott, der HERR, ihn aus dem Garten Eden weg, damit er den Erdboden bearbeite, von dem er genommen war. 24 Er vertrieb den Menschen und ließ östlich vom Garten Eden die Kerubim wohnen und das lodernde Flammenschwert, damit sie den Weg zum Baum des Lebens bewachten. (1 Mose, 3)

Aufgabe 3: Beantworte folgende Fragen, Überschrift: "Der Sündenfall"
  1. Welches Tier verführte Adam und Eva dazu, den verbotenen Apfel zu essen? Womit lockte es, was würde geschehen?
  2. Was sind die „Strafen“ oder die Konsequenzen, die über die Menschen ausgesprochen werden?

c) die „Todsünden“

Die Paradieserzählung eröffnet also, dass wir Menschen uns selbst uns das Leben schwer machen, weil wir nach Erkenntnis streben, so wie Gott sein wollen und „Gut und Böse“ unterscheiden wollen.

Mit dem Wort „Sünde“ meinen wir von je her selbstverschuldetes Leiden, das wir uns selbst oder anderen zufügen. Mit den „7 Todsünden“, die sogar im Film „Charlie und die Schokoladenfabrik“ behandelt werden, wird vor einigen persönlichen „Fallen“ gewarnt:

  1. Superbia
  2. Avaritia
  3. Luxuria
  4. Ira
  5. Gula
  6. Invidia
  7. Acedia

Wenn wir uns von diesen 7 Gefühlen leiten lassen, „vergiften“ wir unser eigenes Leben und erzeugen Leid – das ist gemeint.

Aufgabe 4: Überschrift "die 7 Todsünden", schreibe die 7 lateinische Begriffe in dein Heft und Recherchiere deren Bedeutung. Notiere.

d) ein böser Gegenspieler?

In dieser Paradieserzählung begegnen wir zum ersten mal in der Bibel einem „Gegenspieler Gottes“, hier in Form einer Schlange. Solche Figuren tauchen in der Bibel öfters auf. Sie stellen Gott in Frage, verdrehen Wahrheiten (diabolikós = etwas, das durcheinander geworfen wurde), führen in Versuchung oder tauchen in der Apokalypse auf (Ende der Welt in der Johannes-Offenbarung, letzter Teil der Bibel).

Vom „gefallenen Engel“ (Luzifer) ist es nicht mehr weit zu Vorstellungen eines Teufels „mit sieben Häuptern und zehn Hörnern“. Nicht nur im Mittelalter war die Furcht vor so einem Teufel verbreitet, noch heute gibt es „Satanisten“, die diese mächtige Figur fürchten oder verehren. Wer es biblisch genauer wissen wil, kann hier nachlesen.

Um unsere menschliche Lebenswirklichkeit zwischen Licht und Dunkel abzubilden, hat die Literatur immer Bilder, Formen und Figuren erschaffen: Der Kampf von Gut und Böse – sicherlich kennst du das Epos „Star Wars“. Die Jedis und die dunkle Macht, Luke Skywalker gegen Darth Vader.

e) tröstliche Option: „Gottvertrauen“

Wie gehen wir dem „Bösen“, das Leiden erzeugt um? Hier mal ein paar Bibelzitate:

  • „Der Herr hat’s gegeben – der Herr hat’s genommen; der Name des Herrn sei gelobt.“ (Hiob 1, 21) – hier kannst du einen Audiobeitrag über Hiob hören.
  • „Seht die Vögel unter dem Himmel an: sie säen nicht, sie ernten nicht, sie sammeln nicht in die Scheunen; und euer himmlischer Vater ernährt sie doch. Seid ihr denn nicht viel mehr als sie?“ (Jesus in Mt 6)
  • „Es gibt eine Zeit zum Gebären und eine Zeit zum Sterben…“ (der Prophet Kohelet in Prediger 3)

Oder wie wäre es mit diesem Gebet?

Gott, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden. (Gebet von Reinhold Niebuhr)

Und was sagte Jesus im Moment seines Sterbens am Kreuz?

Und Jesus rief laut und sprach: Vater, ich befehle meinen Geist in deine Hände! Und als er das gesagt, verschied er. (LK 23, 46)

Und was dichtete Dietrich Bonhoeffer, der von den Nazis eingesperrt wurde und auf seine Hinrichtung durch Erschießen warten musste? Hier kannst du sein Gedicht als Lied hören: Von guten Mächten wunderbar geborgen

Von guten Mächten treu und still umgeben
Behütet und getröstet wunderbar
So will ich diese Tage mit euch leben
Und mit euch gehen in ein neues Jahr.

Noch will das Alte unsre Herzen quälen
Noch drückt uns böser Tage schwere Last.
Ach Herr, gib unsern aufgeschreckten Seelen
Das Heil, für das du uns bereitet hast.

Von guten Mächten wunderbar geborgen
Erwarten wir getrost, was kommen mag.
Gott ist bei uns am Abend und am Morgen
Und ganz gewiss an jedem neuen Tag.

Und reichst du uns den schweren Kelch, den bittern
Des Leids, gefüllt bis an den höchsten Rand
So nehmen wir ihn dankbar ohne Zittern
Aus deiner guten und geliebten Hand.

Doch willst du uns noch einmal Freude schenken
An dieser Welt und ihrer Sonne Glanz
Dann wolln wir des Vergangenen gedenken
Und dann gehört dir unser Leben ganz.

Von guten Mächten wunderbar geborgen
Erwarten wir getrost, was kommen mag.
Gott ist bei uns am Abend und am Morgen
Und ganz gewiss an jedem neuen Tag.

Lass warm und hell die Kerzen heute flammen
Die du in unsre Dunkelheit gebracht
Führ, wenn es sein kann, wieder uns zusammen.
Wir wissen es, dein Licht scheint in der Nacht.

Von guten Mächten wunderbar geborgen
Erwarten wir getrost, was kommen mag.
Gott ist bei uns am Abend und am Morgen
Und ganz gewiss an jedem neuen Tag.

Wenn sich die Stille nun tief um uns breitet
So lass uns hören jenen vollen Klang
Der Welt, die unsichtbar sich um uns weitet
All deiner Kinder hohen Lobgesang.

Aufgabe 5: Du hast Bibelzitate, ein Gebet und ein Lied kennen gelernt. Welches davon spricht dich am meisten an? Überschrift: "tröstliche Option: Gottvertrauen".

2. philosophische Betrachtungen des „Bösen“

Während die Religionen „das Böses“ in ihren Geschichten zu ergründen versuchen und die Hoffnung und das Gottvertrauen entgegensetzen, gehen die Philosophen mit nüchternem Verstand zu Werke.

a) Das „Böse“ ist eine menschliche Wertung unangenehmer Bedingungen

Krankheit, Tod und Naturkatastrophen gehören wie Naturgesetze zum Leben dazu genauso wie Gesundheit, Leben und die schönen Seiten der Natur.

Die Daoisten (chin. Religion) nennen dies das Prinzip von Yin und Yang. Beides gehört zusammen im kosmischen Gesetz. Darin gibt es kein „Gut“ oder „Böse“. Wie zwei Seiten einer Münze gehört das Angenehme und das Unangenehme zusammen.

Wir sind es selbst, die in „angenehm“ und „unangenehm“ unterscheiden. Es wird empfohlen, beide Seiten mit Gleichmut zu betrachten und zu akzeptieren, ohne Wertung. Das ist eigentlich etwas, was alle großen Weisheitslehrer weitergeben: Gleichmut, Gelassenheit und Akzeptanz.

Sagt das nicht auch die Paradieserzählung? Wer zwischen „Gut und Böse“ unterscheiden will, erzeugt Leiden und muss das „Paradies“ verlassen.

b) Das „Böse“ ist eine Folge der menschlichen Freiheit, Böses zu tun

Die Gesetze des Lebens zu aktzeptieren ist das eine, mit menschlichen Boshaftigkeiten, die Leiden erzeugen umzugehen, ist das andere.

Wir Menschen haben die Freiheit, Gutes zu tun oder eben auch Ungutes. Das Nachdenken über gutes und richtiges Handeln, nennt man übrigens Ethik. Der Mensch kann sich ethisch verhalten, oder eben auch nicht.

Ethik ist am Wohlergehen aller interessiert und möchte Leiden verringern. Und hier treffen sich Philosophen und Christen: Es ist wichtig, dass wir alle einen Beitrag für das Gute, Wahre und Schöne leisten.

statue of mythical creature in rainforest
KR 10-2 Was ist wirklich - Welt als Schöfpung

3. Schöpfungserzählungen

Wir haben zwei wichtige wissenschaftliche Ansätze kennen gelernt, die ergründen, warum es den Kosmos (Physik, Chemie) und das Leben (Biologie) gibt.

Ebenso haben wir betrachtet, dass die Wissenschaften da zwei Lücken haben:

  1. Sie drücken kaum das berechtigte Erstaunen über die Wunderbare Welt um uns herum aus. Wissenschaftliche und fakten-basierte Sprache drückt unser Empfinden nicht hinreichend aus.
  2. Sie können vermuten, wie alles entstanden ist, aber nicht erklären, warum: Kurz vor dem Urknall und kurz vor dem ersten Leben auf unserem Planeten – was war da und warum?

Und genau da kommen die Schöpfungsgeschichten oder Schöpfungsmythen ins Spiel, die wir als moderne Menschen kaum als wissenschaftliche Berichte lesen sollten.

Aufgabe 1: Schreibe die Überschrift "Schöpfungserzählungen" in dein Heft.

die jüdisch-christliche Schöfpungsgeschichte

Nehmen wir mal unsere christliche Schöpfungsgeschichte, die ihr alle sicherlich noch kennt. Falls nicht, schaut mal hier.

Manchmal überlegt man sich, ob diese Gechichte stimmen kann. Die Welt wurde in 7 Tagen erschaffen? Die Lebewesen kamen in dieser Reihenfolge ins Dasein? Die Wissenschaften erzählen da etwas anderes, klar!

Mit folgenden 4 Fragen schließen wir aber die Hauptaussagen der Geschichte auf: Die Welt ist von Gott erschaffen in höchster Ordnung. Der Mensch spielt eine besondere Rolle…

  1. Was war vor der Schöfpung? Das Chaos, das über dem Meer lag.
  2. Wie begann die Schöpfung? Gott ordnet das Chaos und benennt das Erschaffene. Die Welt ist Ausdruck höchster Ordnung.
  3. Welche Rolle spielt der Mensch? Der Mensch ist etwas Besonderes, „nach Gottes Ebenbilde als Mann und Frau“ erschaffen. Er soll über die Schöpfung herrschen („zu Untertan machen“).
  4. Stimmung in der Erzählung? Gott hat Freude daran und sieht immer wieder, wie gut alles geworden ist.

Geschichten aus anderen Kulturen

Hier findest du einige Schöpfungsmythen aus verschiedenen Kulturen.

Aufgabe 2: Wähle eine der Schöpfungsgeschichten, schreibe die Überschrift in dein Heft. Wende die 4 Fragen von oben an, um den Text zu untersuchen.

exterior of building with domed roof
KR 10-2 Was ist wirklich - Welt als Schöfpung

2. Die Grenze der Wissenschaft

Im letzten Block haben wir begonnen, neu hin zu sehen: Das Wunder des Kosmos und das Wunder des Lebens. Vielleicht hat dich das etwas bewegt.

Mit zwei ganz bekannten Theorien (begründeten Vermutungen) findet die Forschung recht komplizierte Antworten auf die Fragen: Wie konnte das Universum und das Leben überhaupt entstehen:

  • Mit der Urknalltheorie wird wissenschaftlich versucht, die Entstehung des Kosmos zu begreifen im Rahmen der bekannten physikalischen Gesetze.
  • Mit der Evolutionstheorie (von Charles Darwin) versuchen Forscher, die Entstehung des Lebens und die Vielfalt der Lebensformen zu begründen.

Aber folgende Fragen bleiben von den Wissenschaften eher unbeantwortet:

  1. Warum ist das alles (wie auch immer genau) entstanden?
  2. Wie und wodurch wurden diese Prozesse ausgelöst?
  3. Gibt es einen höheren Sinn für das alles?
  4. Woher kommen eigentlich die Naturgesetze, die Grundlage der Prozesse sind?
Aufgabe 1: Die Begriffe "Urknalltheorie" und "Evolutionstheorie" oben sind verlinkt. Folge den Links und schaue dir die kurzen Videos dazu an.
Aufgabe 2: Forsche zu einem der beiden Themen (Urnkalltheorie oder Evolutionstheorie) und verfasse einen Text (ca. 1 Seite) dazu.
Aufgabe 3: Denke schriftlich über die "Grenze der Wissenschaft" nach.
person standing on rock formation
KR 10-3 Über Jesus im Bilde

5. Bedeutung von Tod und Auferstehung für die Menschen von heute

“Über Jesus im Bilde” – so viele Themen: Jesus in der Kunst, im Film, Jesus als Christus, Jesu Bildsprache und Jesus als Vorbild. Das war bis jetzt schon ein ordentlicher Ritt, nicht wahr?

Jesu Leben ist bis zu seinem Tode völlig nachvollziehbar für Christen und Nicht-Christen: Geburt, Aufwachsen, Auftritt als begeisternder Prediger, Verurteilung und Hinrichtung am Kreuz.

Was die Bibel nach Jesu Tod zu erzählen hat, ist jedoch fast un-glaublich, aber für uns Christen glaub-würdig: Am dritten Tage nach seinem Tod ist er auferstanden (Ostern), er zeigte sich seinen Jüngern (Emmausgeschichte) und verschwand darauf wieder (Christi Himmelfahrt).

Dieser Glaube verändert alles, sogar unser Bild vom Leben…

Aufgabe 1: Schreibe die Überschrift “Bedeutung von Tod und Auferstehung für die Menschen von heute” in dein Heft.


1) Jesu Tod, Auferstehung, Wiedererscheinen und Himmelfahrt

Vier Videos: Kreuzigung/Tod, Auferstehung, Wiedererscheinen vor seinen Jüngern, Himmelfahrt. Viel Spaß beim Schauen:

Jesu Kreuzigung
Jesu Auferstehung
Jesus erscheint seinen Jüngern (Emmausgeschichte)
Jesu (Christi) Himmelfahrt
Aufgabe 2: Überschrift “Jesu Tod, Auferstehung, Wiedererscheinen und Himmelfahrt”. Fasse das “un-glaubliche” und “glaub-würdige” mit deinen Worten zusammen.

2) Die Zeit nach dem Leben – drei weitere Grundgedanken

Es gehört wohl zu uns Menschen, dass wir uns das Ende unseres Lebens vorstellen können oder müssen. Drei grundsätzliche Ideen gibt es dazu: Ende, Wiedergeburt und ewiges Leben.

a) das absolute Ende

Die Eine Denkrichtung über die Zeit nach dem Leben besagt: Mit dem Tod bist du weg, es ist alles vorbei. Was von dir bleibt, sind die Erinnerungen deiner Familie und deiner Bekannten an dich und das, was du materiell hinterlassen hast (Erbe).

b) Wiedergeburt (Reinkarnation)

Religionen wie der Hinduismus glauben an das Konzept der Wiedergeburt (Re-inkarnation): In unserem Leben sammeln wir “Karma” an und dieses Karma bestimmt, wie oder wann oder als was wir in einem neuen Körper die Erde neu betreten.

Durch “gutes Karma” versucht man, im nächsten Leben eine höhere oder bessere Daseinsstufe zu erreichen – wer möchte schon als Regenwurm wieder geboren werden?

Das letzte Ziel ist es aber, dem “Rad der Reinkarnation” zu entrinnen – ein Leben zu führen, das keine weitere Reinkarnation mehr nach sich zieht, um im “Nirvana” anzukommen.

c) ewiges Leben

Für uns Christen ist der Tod nicht “das absolute Ende”, auch nicht der Eintritt in ein weiteres “irdische Leben” mit unbekanntem Ausgang, sondern der direkte Übergang in ein ”ewiges Dasein mit Gott”.

Für manche Christen, vor allem zu damaligen Zeiten, war diese Vorstellung mit einer großen Angst verbunden: “Wie wird mein Dasein mit Gott sein, wenn ich ein fehlerhaftes Leben geführt habe?” Da gibt oder gab es diese Angst, wegen schlechter Taten (“Sünden”) auf ewig bestraft zu werden.

Die christliche und biblische Antwort auf diese Angst ist – aus meiner Sicht – sehr klar und befreiend: Jesus ist am Kreuz gestorben, damit deine Sünde vergeben wird – mit der Taufe wird das klar ausgesprochen. Wir wissen selbst, dass unser Leben nicht optimal verläuft, dass wir Fehler und Dummheiten machen. Wir brauchen aber keine Angst zu haben: Gott wird in der Stunde des Todes nicht “hinrichten”, sondern “aufrichten”.

Aufgabe 3: Überschrift “Zeit nach dem Leben - drei Grundgedanken”. Beschreibe die drei Denkrichtungen zu diesem Thema.

3) Der Gewinn der christlichen Hoffnung (Sterbeforschung)

Sterbeforscher sind Wissenschaftler, die Menschen bis in den Tod hinein begleiten und beobachten: Elisabeth Kübler-Ross gehört hier zu den Pionieren, die 5 Phasen im Sterbeprozess beschreiben konnte.

Irgendwo habe ich gelesen, dass Menschen, die fest an die christliche Hoffnung der Erlösung und des ewigen Lebens glauben, es im Sterben einfacher haben. Mir erscheint das sehr logisch. Ebenso wird aber auch beschrieben, dass Christen in diesem Glauben ein einfacheres Leben führen können.

Aufgabe 3: Überschrift “Der Gewinn der christlichen Hoffnung”. Überlege, wie die christliche Hoffnung eine Hilfe beim Leben und Sterben sein kann.

virgin mary figurine on table
KR 06-3 Viele lassen sich begeistern - von den Anfängen der Kirche

8. Maria 2.0

Aufgabe 1: Schreibe die Überschrift "Maria 2.0 - begeisterte Christinnen heute" in dein Heft.

Mit „Maria 2.0“ geht es nun um begeisterte Christen heute – genauer gesagt, um begeisterte Christinnen. Maria 2.0 ist eine momentan kräftige Frauenbewegung innerhalb der katholischen Kirche. Aber erst noch mal einen wiederholdenden Blick zurück:

  • Wir haben gesehen, dass Jesus viele Menschen begeistern konnte: In der Zeit bis 100 nach Christus erging es den ersten Christen in Rom ziemlich schlecht. Einige mussten für ihren Glauben mit dem Leben bezahlen (Märtyrer) und doch ließ man sich nicht davon abbringen, Jesus nachzufolgen und Gottesdienste zu feiern. Die Christen gehörten wohl zu den sehr netten und sozialen Menschen auch damals und die Gemeinden wuchsen. Petrus und Paulus sahen es als ihre Lebensaufgabe an, Jesu Botschaft weiter zu sagen.
  • Etwa 300 nach Christus fiel der Schatten von der christlichen Religon ab – mit Kaiser Konstantin war das Christentum anerkannt. Die Kirche konnte sich nun frei entwickeln und das tat sie auch.
  • Mit Martin Luther habt ihr einen begeisterten Christen kennen gelernt, der die Kirche damals verändern, reformieren wollte. Doch mit seinen 95 Thesen machte er sich nicht beliebt – die Kirche veränderte sich nicht aber eine große Bewegung kam ins Rollen, die evangelische Kirche entstand.

Nun zu „Maria 2.0“: Eine neue Frauenbewegung blickt auf die 2000-Jahre-alte Kirche und hat so einiges zu kritisieren. Statt einfach auszutreten, bleiben diese Frauen tapfer dabei, um Änderungen herbeizuführen – so etwas tut man wohl nur, wenn man begeisterte Christin ist. Nicht wie Martin Luther vor 500 Jahren haben sie 95 Thesen (Behauptungen/Forderungen) an die Kirchentüren befestigt – es sind nur 7 Thesen.

Hier mal eine kurze Dokumentation
Carolin Kebekus sagt es direkt – nicht jede(r) mag das…
Aufgabe 2: Was fällt dir ein, wenn du an die Frauen in der katholischen Kirche denkst? Gibt es da nach deinem Wissen Ungerechtigkeiten? Schreibe auf. Überschrift "Frauen in der katholischen Kirche".
Aufgabe 3: Lies hier über die 7 Thesen der Maria 2.0- Bewegung und notiere sie in dein Heft. Kommentiere, wenn du dich einer These anschließen kannst und derselben Meinung bist. Kommentiere ebenfalls, wenn du eine These (Behauptung) nicht gut findest.

https://www.katholisch.de/aktuelles/themenseiten/kirchenstreik-maria-20