„Wege zum Glück, Wege zum Heil“ so heißt unser Unterrichtsthema. Dazu haben wir uns mit unseren eigenen Erfahrungen von Glück beschäftigt, mit den Erkenntnissen der Glücksforschung und mit einigen Tipps unserer christlichen Religion. Mit dem Thema „Versuchungen“ sind wir der Frage nachgegangen: „Was hält uns eigentlich davon ab, das Richtige zu tun“ und wir sind da ganz gut fündig geworden.
Mit dem Themen Glück und Heil sind aber auch Ideen, Meinungen und Erfahrungen verbunden, die wir nicht so ganz logisch und mit unserem Verstand zu nachzuvollziehen sind. Wir betreten den Bereich des „Magischen Denkens“ und es ist auch heute noch durchaus verbreitet – das geht vom eher harmlosen Aberglauben über die Sterndeutung hin zu „okkulten“ Ritualen.
Im „magischen Denken“ oder im „Aberglauben“ finden manche Menschen Antworten auf diese vier (sehr nachvollziehbare) Fragen:
- „Wer oder was ist Schuld an meinem Unglück?“ Es gab im Mittelalter eine furchtbare Welle der Hexenverfolgung – Frauen wurden verantwortlich gemacht, als „Hexen“ Leid verursacht zu haben. Oder es waren die Menschen jüdischen Glaubens, die in vielen Judenverfolgungen umgebracht wurden. Oder (noch heute) glauben Menschen an Flüche, die jemand auf sie gelegt haben könnte. Die „Verschwörungstheoretiker“ meinen, Verantwortliche für vielerlei „Böses“ benennen zu können.
- „Wer oder was kann mich glücklich machen?“ Auf der anderen Seite tauchen nun auch die „Wunder-Heiler“ auf, die „weißen Hexen“, oder die Schamanen und Gurus, die den Menschen auf einfache – und magische – Weise helfen können. So sagen sie es zumindest. Sogar die „Satanisten“ glauben an Vorteile, die sie durch die Verehrung des Teufels haben könnten.
- “Gibt es Schicksal (Vorbestimmung meines Lebens) und wie kann ich es erkennen?“ Es werden Zeichen gedeutet, die Sterne befragt (Astronomie, Horoskope), aus den Händen gelesen (Handlesen) und in Glaskugeln geschaut (Wahrsager) oder auch Karten gelegt (Tarot).
- „Gibt es etwas jenseits der sichtbaren Natur?“ Hier tauchen Menschen auf, die als „Medium“ Kontakt zu „Gott“ (als Propheten) oder zu Verstorbenen herstellen zu können versprechen (durch z.B. Gläserrücken). Auch „Wunder“ ziehen die Menschen an und beweisen: Es gibt mehr, als unsere sichtbare Natur. Man kann hören von Menschen, die sich angeblich nur von Licht ernähren (Lichtnahrung), von Menschen, die nicht altern…
Aufgabe 1: Schreibe die Überschrift „magisches Denken heute“ in dein Heft.
Aufgabe 2: Als Christ*in versuche mal eine Antwort auf die vier Fragen. Überschrift „Meine christliche Antwort auf die 4 Fragen“.
Aufgabe 3: Zu den vier Fragen hast du (die Wörter sind unterstrichen) von vielen Richtungen des „magischen Denkens“ erfahren. Zu zwei der vier Fragen wähle dir eine Richtung aus und recherchiere dazu. Halte deine Ergebnisse fest. (ACHTUNG: Im Internet musst du kritisch lesen - du wirst evtl. auf Darstellungen treffen, die du selbstständig einordnen musst und nicht einfach übernehmen solltest!) Überschrift „zwei Beispiele magischen Denkens“.
Aufgabe 4: Auch für Psychologen ist der Begriff „magisches Denken“ wichtig - Kinder bis etwa 6 Jahren erklären sich die Welt manchmal durchaus „magisch“. Lese hier dazu nach und erkläre das Phänomen. Finde auch Beispiele für „magische Gedanken“ von Kindern.