Zur Wiederholung:
Wir haben in den beiden Themenblöcken „Was macht mich glücklich“ und „Aus der Glücksforschung“ und schon gut mit dem Thema „Auf der Suche – Wege zum Glück und Wege zum Heil“ verbunden.
Hier rückt der Christliche Blick in den Mittelpunkt. Was hat Jesus dazu diesen Themen gesagt?
Stunde 1:
1. Glück und Heil – Was bedeutet „Transzendenz“?
Zum Thema Glück haben wir einen Unterschied gemacht: Dinge, die uns kurzfristig glücklich oder zufrieden machen, tragen nicht ungebingt zu einem glücklichen Lebensgefühl bei. Das erklärte uns besonders die Bedürfnispyramide des Psychologen Abraham Maslow. Und es gibt vieles, was wir selber tun und üben können, damit Glück in uns wachsen kann: Selbstverwirklichung, Achtsamkeit und Selbstregulation.
Das sind Themen der Lebenskunst und der bewussten Lebensgestaltung.
Zu unserem Thema gehört dieser Teil: „Wege zum Heil„. Und damit ist etwas anderes gemeint. Was macht uns heile, was macht uns ganz? Herr Maslow hat ja kurz vor seinem Tod 1970 die „Transzendenz“ als mögliches Grundbedürftnis eingeführt: Für viele Menschen gehört es dazu, seine kleine Lebenswelt mal verlassen zu können und sich an das übergeordnete „Schöne, Wahre und Gute“ zu binden, an Werte und Gedanken, die größer sind, als wir selbst und unsere Suche nach Glück.
Hier betreten wir die Bereiche Philosophie, Religion, Spiritualität und Idealismus.
Aufgabe 1: Schreibe die Themenüberschrift "Das christliche Versprechen - die Bergpredigt und mehr…" in dein Heft.
Aufgabe 2: Sich binden an "Transzendenz" heißt, Werte, Ideen und Hoffnungen zu pflegen, die größer sind, als wir selbst. Fallen dir solche Werte und Ideen ein? Notiere. Deine Sätze könnten anfangen mit "Ich glaube an...".
2. Aspekte der Botschaft Jesu
Es ist immer schwierig, die Botschaft Jesu genau kennen zu wollen und es wäre anmaßend, wenn man genau das behaupten würde.
Aber zumindestens ein paar Aspekte können wir zusammentragen, die sicherlich wichtig in Jesu Botschaft sind. Natürlich war Jesus mit diesen – heute noch aktuellen – Fragen vertraut: Wie werde ich glücklich? Was ist Richtig? Wie kann ich Heil erlangen und mit Unheil umgehen?
Mit Blick auf Maslow hat Jesus hier ein wunderbares Angebot in Richtung „Transzendenz“ – er spricht vom „Guten, Wahren und Schönen“ und damals wie heute packen seine Worte viele Menschen.
a) die Bergpredigt – das „Programm“ Jesu
Jesus war ungefähr 30 Jahre und mit der „Bergpredigt“ begann seine Zeit der Wanderschaft und des öffentlichen Lehrens. Diese Predigt ist weltweit, auch unter Nicht-Christen, bekannt.
Die Bergpredigt findest du im Matthäusevangelium, Kapitel 5 bis 7. Die Seeligpreisungen und das Vater Unser, das er hier weitergibt, gehören zu den bekanntesten Stellen.
Aufgabe 3: Lies die Bergpredigt nach (oder schaue dir die Videos genau an oder höre dieses Hörbuch an). Notiere dir mindestens 10 Kernaussagen - die, die bei dir hängen bleiben. Überschrift: "Jesu Bergpredigt".
b) das Himmelreich hat schon begonnen (Hier und Jetzt)
Im Markusevangelium, Kapitel 1, Vers 15 sagt Jesus „Das Reich Gottes ist nahe“, im weniger bekannten Thomasevangelium wird das mehr betont: „Sondern das Königreich des Vaters ist ausgebreitet über die Erde, und die Menschen sehen es nicht.“ (Logion 113).
So können wir Jesus Aussagen getrost auf unsere jetzige Lebenszeit beziehen: Er spricht nicht nur von dem, was kommen wird, sondern von dem, was jetzt schon da ist und dasein kann, wenn wir es sehen und geschehen lassen:
Aufgabe 4: Mahatma Ghandi sagte mal "Sei [du selbst] die Veränderung, die du [bei anderen] sehen möchtest". Unter dieser Überschrift notiere mal, was das sein könnte.
Stunde 2 (Aspekte der Botschaft Jesu – Fortsetzung):
c) die Kinder als Vorbild
Die Menschen damals schlugen sich mit den wildesten Phantasien herum: Was muss ich können oder leisten, um ins „Himmelreich“ zu kommen? Wer von uns könnte dort der Beste und Größte sein?
Im Matthäusevangelium, Kapitel 18, Vers 1-4 wird dazu Folgendes erzählt:
„In jener Stunde kamen die Jünger zu Jesus und fragten: Wer ist im Himmelreich der Größte? Da rief er ein Kind herbei, stellte es in ihre Mitte und sagte: Amen, das sage ich euch: Wenn ihr nicht umkehrt und wie die Kinder werdet, könnt ihr nicht in das Himmelreich kommen. Wer so klein sein kann wie dieses Kind, der ist im Himmelreich der Größte.“ (Mt 18,1-4)
Aufgabe 5: Überschrift "die Kinder und das Himmelreich". Denke mal schriftlich nach: Die Menschen fragten Jesus danach, "wer der Größte im Himmelreich" sein könnte. Welche Antworten hätten sie wohl erwartet? Warum stellt Jesus als Antwort ein Kind als Vorbild vor?
d) Gebot der Liebe – „Feind“ sind auch gemeint…
Die gläubigen Menschen zur Zeit Jesu kannten eine Unmenge an Geboten und Verboten. Und natürlich fragten die Menschen nach: Jesus, was ist (deine Meinung nach) das wichtigste Gebot? Im Markusevangelium Kapitel 12, Vers 28-31 liefert Jesus eine doppelte Antwort. Darin benennt er als erstes den wichtigsten Text des Judentums: „Höre, Israel…“. Und dann fügt er noch ein zweites Gebot hinzu.
Aufgabe 6: Überschrift "das Gebot der Liebe". Finde die Textstelle Mk 12, 28-31 (Markusevangelium, Kapitel 12, Vers 28 bis 31) und schreibe es auf.
Mit dem Gebot der Nächstenliebe meint Jesus übrigens nicht nur die eigene Familie oder die Verwandschaft, er predigt auch, dass wir „unsere Feinde“ lieben sollen. Und Jesus hat uns vorgemacht, wie das geht: Als er am Kreuz gequält wurde, konnte er noch für die römischen Soldaten beten.
Aufgabe 7: Überschrift "Feindesliebe". Finde die Textstelle LK 23, 34 (Lukasevangelium, Kapitel 23, Vers 34) und schreibe sie auf.
f) seine Talente pflegen
In der Bibel gibt es eine wundeschöne Geschichte: 3 Menschen bekommen Geld und haben den Auftrag, gut damit umzugehen. Die ersten beiden benutzen das Geld, um Werte zu schaffen – sie kaufen etwas davon, damit es Früchte bringt. Der Dritte hat Angst, er vergräbt es, damit es ja nicht verloren geht.
Das Geld, das die drei Menschen erhielten, waren keine amerikanische Dollar, keine englisch Pfund und keine Euros. Die Währung hieß „Talente“: Jeder Mensch hat ganz eigene Talente und Begabungen und wir sollen sie nutzen und einbringen, damit Gutes entsteht. Wir sollen sie nicht ängstlich verbergen.
Nun schau dir das Gleichnis mal an:
Aufgabe 8: Überschrift "Das Gleichnis von den geliehenen Talenten". Was sagt die Geschichte aus? Wie sollen wir mit unseren Talenten umgehen?
Aufgabe 9: Was sind deine Talente?